Zwei-Wege Kommunikationssysteme bieten zahlreiche Vorteile für Aufzugsnutzer
Es rattert bedrohlich, die Kabine wackelt, plötzlich geht das Licht aus und der Aufzug bleibt stehen. Eine Horrorvorstellung für alle Aufzugsnutzer. Nun heißt es: Ruhe bewahren. Doch das ist gar nicht so einfach, gerade wenn man als Insasse nicht weiß, ob und wann man aus dem Aufzug befreit wird.
In einigen Aufzügen in Deutschland müssen sich Aufzugnutzer im Notfall noch immer auf herkömmliche Hupen oder Glocken verlassen. Drücken Sie den Notrufknopf, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass jemand im Haus auf das Signal aufmerksam wird. In anderen Fällen ist die Telefonnummer eines Hausmeisters hinterlegt. Mit etwas Glück kann man diesen schnell erreichen.
Rund um die Uhr erreichbare Notrufzentrale
Einige Stunden Wartezeit bis zur Personenbefreiung sind bei diesem Notruf-„System“ keine Seltenheit. Zum Glück hat der Gesetzgeber nun darauf reagiert und neue Vorschriften für den Aufzug Notruf auf den Weg gebracht. Bis zum 31.12.2020 müssen alle Aufzüge in Deutschland mit einem sogenannten Zwei-Wege-Kommunikationssystem ausgestattet werden. Damit ist eine direkte Kommunikation zwischen der Kabine und einer Notrufzentrale jederzeit möglich.
Ein zentraler Punkt der neuen Betriebssicherheitsverordnung ist die dauerhafte Erreichbarkeit einer Notrufzentrale. Zukünftig wird es nicht mehr ausreichen, eine private Nummer zu hinterlegen, die im Notfall kontaktiert werden soll. Stattdessen muss eine Verbindung zu einer ständig erreichbaren Notrufzentrale hergestellt werden. Die Service-Mitarbeiter dieser Zentrale sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr verfügbar. Noch während sie mit den eingeschlossenen Personen kommunizieren, beauftragen sie bereits einen Techniker in der Nähe für die Personenbefreiung. Ein großer Vorteil ist, dass die Notrufzentrale mittels GPS den Standort des Aufzugs erkennt und den nächstgelegenen Service-Mitarbeiter schnell ausfindig machen kann.
Stundenlanges Warten hat ein Ende
Zudem schreibt das neue Gesetz vor, dass eingeschlossene Personen schnellstmöglich und innerhalb eines maximalen Zeitrahmens von einer Stunde (außer bei außergewöhnlichen Vorkommnissen) aus dem Aufzug befreit werden müssen. Bis der Techniker eintrifft, stehen die Aufzugsnutzer in ständigem Kontakt mit den psychologisch geschulten Mitarbeitern der Notrufzentrale. Auf kleinstem Raum eingesperrt zu sein, ist eine Ausnahmesituation, auf die einige Menschen panisch reagieren. Daher ist es umso wichtiger, dabei nicht allein gelassen zu werden, sondern von unseren Mitarbeitern betreut zu werden. Bei älteren Notrufsystemen war eine Kommunikation lediglich in eine Richtung möglich. Das bedeutet, die eingeschlossenen Personen konnten zwar mit der Notrufzentrale sprechen, bekamen allerdings keine Rückmeldung.
Mit den neuen Auflagen kommen zahlreiche positive Änderungen auf Aufzugsnutzer zu. Kurze Wartezeiten bis zur Personenbefreiung, ständiger Kontakt zur Notrufzentrale und beste Betreuung im Notfall. Doch der allergrößte Vorteil eines funktionierenden Zwei-Wege-Kommunikationssystems im Aufzug: Das entspannte Gefühl bei der Aufzugsfahrt.