(Folge 4) In dieser aufschlussreichen Episode von „Major League Elevator“ tauchen wir in die vielseitige Berufswelt von Rainer Grill ein. Der erfahrene Leiter der PR Abteilung bei Ziehl Abegg und ehemalige rasende Reporter bei verschiedenen Tageszeitungen in Baden-Württemberg präsentiert sich als wahre Koryphäe im Reputationsmanagement, Employer Branding und der PR-Branche.

Rainer Grill, ein Mann mit einer beeindruckenden Bandbreite an Talenten, beschreibt sich selbst treffend als ehrlichen Berater und Spiegel-Vorhalter. Seine Karriere spiegelt seinen Innovationsgeist wider: Vom beruflichen TikTok-Experten über den kreativen Ideengeber bis hin zum Gegen-den-Strom-Schwimmer hat er stets neue Wege beschritten.

Seine Fähigkeiten als leidenschaftlicher Speaker/Storyteller zeichnen sich in dieser Episode besonders ab. Rainer teilt seine Erfahrungen als versierter Netzwerker und erfahrener Öffentlichkeitsarbeiter, während er auch seine Rolle als geübter Sparringpartner für Vorstand und Gesellschafter beleuchtet.

In dieser Episode von „Major League Elevator“ gewährt Rainer Grill faszinierende Einblicke in die Komplexität seiner Rolle, seine bewundernswerte Vielseitigkeit und seine entschlossene Hingabe, stets den Status quo in Frage zu stellen. Verpassen Sie nicht diese Gelegenheit, von einem erstklassigen Experten und Berater zu lernen, der die Kunst des Netzwerkens, des Storytellings und des erfolgreichen Gegen-den-Strom-Schwimmens perfekt beherrscht.

Alex und Martin (00:01.134)
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Major League Elevator. Heute mit einem sehr spannenden Gast, Rainer Grill von Ziel Aweck. Herzlich willkommen.

Rainer (00:14.241)
Hallo Martin, hallo Alexandra.

Alex und Martin (00:17.358)
Servus, hallo. Hallo Rainer. Schön, dass es klappt. Wir machen heute wieder eine Aufnahme aus dem hohen Norden, aus Norwegen, aus unserem Wohnwagen. Und vielleicht sieht man es auch im Hintergrund für die Leute, die hier den Video anschauen. Das Wetter hat sich gebessert zum Glück. Deswegen freuen wir uns jetzt auf eine ruhige Aufnahme. Hans ist durch, Sturm Hans hat ein bisschen gewütet

uns zum Glück verschont. Wir sind ein bisschen nördlicher. Deswegen gibt es heute hoffentlich weniger Rauschen. Wir entschuldigen uns für die Folge, für die andere Folge, wo es vielleicht mal windet und rauscht. Heute wird es ein bisschen entspannter. Genau. Rainer, stell dich doch mal kurz vor, was du denn machst, wer du bist.

Rainer (01:07.681)
Ja, ich bin Rainer Grill, bin 56 Jahre alt, arbeite für die Firma Zielabeg, die ja in der Branche bekannt ist. Wir sitzen im Norden von Baden-Württemberg und ich darf da seit knapp zwölf Jahren die Öffentlichkeitsarbeit gestalten. Komme aus der Journalie, war Tageszeitungsredakteur, habe also von Technik nur ganz rudimentär eine Ahnung.

Alex und Martin (01:32.782)
Wir beginnen ja unseren Podcast immer mit so kleinen Fragen, damit wir dich auch ein bisschen persönlich einschätzen können. Dann würden wir ganz gerne viel über dich sprechen. Und über eure eigentlich Erfolge im Social Media Bereich. Das ist echt eine spannende Sache.

Genau, die erste Frage. Kalt oder warm duschen?

Rainer (01:56.001)
Warm duschen!

Alex und Martin (01:59.022)
Bist du eher der Early Bird oder die Nachteule?

Rainer (02:03.457)
Nachtäule auf jeden Fall.

Alex und Martin (02:06.638)
zuhören oder sprechen.

Rainer (02:10.657)
zum Leidwesen meiner Menschen, die mich umgeben, sprechen.

Alex und Martin (02:16.302)
Nutella? Ja, tschuldigung. Nutella ist mit Butter oder ohne Butter?

Rainer (02:22.593)
Wenn Nutella, dann nur mit Butter.

Alex und Martin (02:26.478)
Kaffee oder Tee?

Rainer (02:30.113)
Nur Kaffee.

Alex und Martin (02:32.462)
Pizza oder Pasta.

Rainer (02:35.713)
natürlich.

Alex und Martin (02:38.35)
Zug oder Flugzeug?

Rainer (02:42.465)
Naja, ich glaube, Flugzug ist nicht opportun, das zu sagen. Aber wenn es weiter weggeht, bleibt einem kein Weg außer zum Flugzeug. Und ja, Zug ist schon okay. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen Zug und Auto, nehme ich es tatsächlich. Das Auto weiß es nicht zur Wahlstand, weil da weiß ich eher, trotz des Staus auf den Straßen, wann ich ankomme, als mit der Bahn.

Alex und Martin (03:06.03)
mehr oder Berge.

Rainer (03:11.137)
Birgit.

Alex und Martin (03:14.382)
Tell other camping.

Rainer (03:18.593)
Das Hotel!

Alex und Martin (03:22.99)
und dann Marmelade oder Honig.

Rainer (03:29.953)
Marmelade und dann am besten so viel Butter drunter, wenn man abbeißt, dass man die Schneidezähne sieht, wie sie sich durch Butter, Marmelade und Brot geschnitten haben.

Alex und Martin (03:37.198)
lecker.

Alex und Martin (03:41.294)
die letzte haben wir Eis in der Waffel oder im Becher

Rainer (03:47.777)
Eis im Dächer, ich mag keine Waffen.

Alex und Martin (03:53.07)
Gut, das war’s. Genau. Wir haben im Vorfeld natürlich etwas über dich recherchiert und deinen Werdegang angeschaut. Ich hatte notiert, du hast angefangen im Bereich Journalismus und hast auch viele Jahre einiges geschrieben, erzähl uns, wie bist du da reingestartet?

Rainer (04:18.689)
Ich habe die früher klassische Karriere gemacht. Ich habe mit 15 Jahren angefangen, für die Lokalzeitung zu schreiben, über Karnickelzuchtverein, Gesangverein, Vereinsausflüge. Und habe nach der Schule, nach dem Abitur festgestellt, hm, eigentlich interessiert mich so gar nichts und war auch nicht der beste Schüler. Und im Journalismus gab es dann doch auch die Möglichkeit, mit Arbeitsproben, die man vorher hatte, dass man irgendwo einen Hut in den Ring wirft.

Dann habe ich noch mal eine Grundwehrdienstzeit bei der Bundeswehr in einer Pressestelle absolviert, wo wir auch ein Magazin gemacht haben. In Ulm bei der Truppenzeitschrift Heer war ich 15 Monate. Und da habe ich dann so viel praktische Erfahrungen gesammelt, dass ich damit ein schlechtes Abitur kompensieren konnte und habe eine Ausbildungsstelle dann bei einer Zeitung bekommen. Wer sie kennt, die Schwäbische Zeitung, eine der großen in Baden-Württemberg. Und habe da volontiert und bin nach dem Volontariat so als Reisender.

Alle zwei, drei Jahre neue Zeitungen, neue Stadt, durch Baden-Württemberg gezogen. Ich war Polizeireporter, ich war Regionalredakteur, ich war Gerichtsreporter, ich war Geschäftsführerredakteur von der Zeitung, ich war Lokalchef und am Ende war ich auch Wirtschaftsredakteur, bevor ich dann den Sprung in die Industrie gemacht habe.

Alex und Martin (05:36.718)
Das heißt, schreiben lag dir schon immer? Also es gab vieles in der Schule, das war nicht deins, aber dich in Worten ausdrücken, das war schon immer deins?

Rainer (05:48.417)
Ja, aber witzigerweise war ich in Deutsch in der Schule immer schlecht. Weil ich hatte es nicht so mit einer Gedichtsinterpretation. Ich weiß bis heute noch nicht, warum ich das in der Schule machen sollte. Ich habe mein Abitur mit Mathematik und Latein gemacht. Latein, weil ich in Englisch so schlecht war. Latein war einfacher und Mathematik war für mich einfacher als Deutsch. Und anderes Fach, also seltsame Konstellation. Ich habe schon immer…

Ja, gern geschrieben, aber ich hab mich schon immer mit Themen auseinandergesetzt, wo ich keine Ahnung hatte, wo man nachfragen musste. Ich war schon immer chronisch neugierig, wollte immer was Neues ausprobieren. Und wenn du als Journalist arbeitest und du wohnst in der Region, du kannst überall anrufen, du rufst am Rathaus an und fragst, warum ist denn das jetzt, ich hab was gesehen, warum ist es so? Dann hörst du ein Blaulicht fahren, dann rufst du bei der Polizei an und sagst, hey, ich bin der von der Zeitung, ist es ein Unfall oder brennt es? Ich konnte meiner grenzenlosen Neugier, konnte ich da einfach so was von entgegenkommen mit der Berufswahl.

Und deswegen, das hat schon gepasst, 20 Jahre. Und ich finde es auch, als Journalist zu arbeiten, ist, wenn ich jetzt zum damaligen Zeitpunkt ausgehe, einer der schönsten Berufe überhaupt, den es gibt.

Alex und Martin (06:59.598)
wie es dann dazu kommt, dass du jetzt hier arbeit gelandet bist.

ist ja wirklich was ganz anderes, ist wirklich Industrie.

Rainer (07:05.921)
Ich war so Anfang…

Genau, ist ganz was anderes. Ich war Anfang 20. Und man sieht ja, ich habe immer bei Lokalzeitungen gearbeitet, wie die Auflagen nach unten gehen, die alten Leser sterben weg, die jungen kommen nicht nach. Und es war mal halt die Überlegung mit Anfang 40, habe ich gedacht, wenn ich mal so um die 60 bin, dann möchte ich nicht einen Geschäftsführer gegenüber sitzen, der mir sagt, Herr Grill ist ganz nett, weiß, Sie hier arbeiten, aber die Erlöse sind immer da, entweder arbeiten Sie fürs halbe Gehalt oder wir müssen uns trennen.

Und dann habe ich gedacht, das wird dann zu spät. Und habe dann so Anfang 40 im kleinen Kreis gesagt, ich könnte mir vorstellen, die Seiten zu wechseln und in ein Unternehmen zu wechseln. Dann haben sich irgendwo zwei gefunden, irgendjemand hat es jemand bei Zielabweg weiter erzählt. Dann kamen die auf mich zu und haben gefragt, ob man vorstellen könnte, Öffentlichkeitsarbeit für einen Motorenhersteller zu machen. Und ich habe am Anfang schon ein bisschen gezuckt, weil ich gedacht habe…

ich jetzt wirklich mein restliches Berufsleben über Motoren schreiben. Habe aber gedacht, dann mache ich das halt wie immer, so zwei, drei Jahre und dann mache ich was anderes. Dann bin ich auf jeden Fall mal in der Industrie. Ja, das war jetzt vor zwölf Jahren. Jetzt bin ich immer noch da.

Alex und Martin (08:18.958)
würde ich tatsächlich, ich habe eine Frage für später mir notiert, will jetzt schon stellen. Ich habe mir die Frage gestellt, die ich, die auch eine Herausforderung, die ich immer selber habe. Man hat ja doch, ich sag mal, ein unsexy Produkt, also man hat jetzt nicht irgendwie neues Kleid oder man hat nicht ein Porsche, man hat nicht einen Sportwagen, auch noch ein Produkt, den nicht jeder sieht und letztendlich ist die Herausforderung.

eine sexy PR und Öffentlichkeitsarbeit dafür zu machen. Was ist dein Erfolgsrezept? Also du machst das jetzt seit zwölf Jahren. Du was hat sich hat sich da was bei dir entwickelt oder hat es von Anfang an funktioniert? Wie machst du das?

Rainer (09:03.457)
Also, man muss es ganz offen sagen, es gibt ja einmal das Brot- und Buttergeschäft, das ist so die Fachpr. Und dann gibt es das, was eigentlich so die Firma insgesamt ausmacht. Und wir haben ja die Situation gerade, dass jeder händeringend nach Arbeitskräften, ich sag bewusst Arbeitskräfte, nicht nur Fachkräfte, sondern Arbeitskräfte sucht. Und der limitierende Faktor sind ja bis vor einem Vierteljahr eigentlich überall nur der Faktor Mensch gewesen. Jeder hat genug Aufträge gehabt und hat…

Ich habe nicht gewusst, wie er sich aber arbeitet. Auch in der Entwicklung läuft nur, wenn ich Menschen habe. Deshalb war auch die letzten Jahre schon immer mein Fokus, wie kann ich das Image der Firma als Arbeitgeber, als Unternehmen, insgesamt nach vorne bringen, noch verbessern. Und das Produkt selber, an und für sich, sage ich in der Branche, bist du ja bekannt, ein neues Produkt einzuführen? Ja, da kann man Artikel dazu schreiben, also PR. Aber da schalte ich Anzeigen, da geht man auf Messen. Das ist irgendwo…

ist auch dabei, gehört auch irgendwo dazu. Aber die größere Challenge ist, finde ich schon, das Arbeitgeber-Image, das Image des Unternehmens aufzubauen, am Laufen zu halten. Und das kommt mir dann wahnsinnig entgegen, weil ich eben nicht so der… Ich bin kein Ingenieur, ich komme aus dem technischen Bereich. Dass ich sagen kann, ich lieb jetzt eigentlich mein Faible aus, indem ich mir die Arbeitgeber-Marke jeden Tag aufs Hirn schreibe und sage, Grill, dafür muss der Arbeit…

Alex und Martin (10:29.742)
Wie ist denn die Zusammenarbeit mit der Marketing Abteilung? Du machst ja Öffentlichkeitsarbeit, aber auch bestimmte Marketing Abteilungen. Da muss ja bestimmt Hand in Hand gehen oder? Wie stümpt ihr euch da ab?

Rainer (10:48.577)
Also wir haben eine Marketing-Abteilung auch und die sitzen im gleichen Standort, aber im anderen Gebäude. Das heißt, wir haben wirklich strikt getrennt, was finde ich auch ganz gut ist, weil der Ansatz ist ein anderer einfach. Die Denke ist eine andere. Jeder hat unterschiedliche Ziele, die er auch verfolgt. Aber insgesamt arbeiten wir zusammen und ich sage mal salopp, also mindestens einmal die Woche gehe ich ein Bier trinken mit dem Marketingleiter. Also die Chemie stimmt und deswegen passt auch die Zusammenarbeit.

Auch wenn man dann manchmal fachlich eben sieht, er es aus einer anderen Brille, weil er eben aus dem Bereich Marketing kommt und ich sehe es aus meiner Brille, da gibt es dann auch nicht richtig und falsch, sondern man muss sagen, okay, ist es jetzt ein Thema, das wir eher als Employer Branding einsetzen oder geht es Produkt PR oder ist es eine werbliche Geschichte und da haben wir eigentlich bisher immer einen Weg gefunden, wie wird es auseinander dividieren, wer zuständig ist und der, der zuständig ist, der trifft auch die Entscheidung, irgendwie so ein Wischi Waschi, wasch mich, mach mich nicht nass, mach ein bisschen PR, mach ein bisschen Marketing.

finde ich nicht gut. Es muss eine klare Linie vorgegeben sein. Ist es Werbung, ist es Marketing, ist es PR? Und das klappt bei uns, denke ich, ganz gut.

Alex und Martin (11:54.638)
Okay, aber da gibt es keine Diskussion über die Verwendung der Kanäle. Tatsächlich, da arbeitet ihr Hand in Hand.

Rainer (12:03.649)
Wir diskutieren natürlich, ja. Die Konstellation ist ja so, wenn ich jetzt irgendwo hinkomme, assoziiert man mich ja mit dem TikTok-Kanal der Firma. TikTok ist mein Baby. Ich hatte damals die Idee, TikTok zu machen. Bin dann auch irgendwo mit dabei gewesen. Mein zweites Baby ist dann E-Sports. Und die beiden Themen sind bei mir angesiedelt in der PR, weil ich sie angestoßen habe. Aber Social Media ist bei uns im klassischen Marketing angesiedelt.

Aber das beißt sich ja nicht. Ich hab ja… Wir machen auf TikTok nur organisch. Das Wachstum und generieren Videos und Follower und Views organisch. Das heißt, ich hab dann auch nicht irgendwo den internen Twist, dass ich sagen muss, gib mir mal einen Tausender, wir pushen da jetzt ein Video irgendwie auf dem Kanal. Der Kanal TikTok läuft bei uns völlig autark, rein organisch. Da will ich kein Geld vom Marketing, die sind ihm im Geldbeutel. Und wir machen das so, wie wir denken, dass es passt. Und natürlich auf Insta…

oder auf LinkedIn, da machen die natürlich auch mal Paid Content. Das ist ganz okay, also da weiß ich es gar nicht.

Alex und Martin (13:09.07)
Wir sind jetzt bei dem Thema TikTok gelandet. Für die Zuhörer, die vielleicht es noch nicht mitbekommen haben. Ihr habt einen sehr erfolgreichen TikTok-Kanal. Erzähl uns. Der auch ausgezeichnet worden ist. Genau. Und zwar Tanz und Humor gegen Fachkräftemangel. Und da steckt TikTok dahinter. Erzähl uns, wie kamt ihr dazu und die Geschichte?

Rainer (13:39.649)
Ja, die Geschichte hat begonnen, in dem ich eine fixe Idee hatte. Ich habe in zwei Magazine 2019 gelesen, unabhängig von unterschiedlichen Autoren. Es gibt eine neue App aus China und die hat Potenzial, dass sie wächst. Und dann habe ich gedacht, ok, wenn ich es hinkriege, dass wir diese App bespielen, dann kann die Firma einen großen Nutzen davon haben. Ich habe die App selber ausprobiert, habe sie mir installiert 2019 auf meinem privaten Handy.

Und hab dann, weil mir klar war, dass ich nie vor so einer Quatsch-App da gehe und hampel vor der Kamera, hab ich gesagt, never ever mach ich so was. Ich bin Pressesprecher von einem großen Industrieunternehmen, da mach ich mich doch nicht lächerlich vor, von einer jugendlichen App. Deswegen hab ich im Urlaub in Rumänien 2019 Bären gefilmt. Ich konnte es sich nicht wehren, vom Persönlichkeitsrecht her war es auch kein Problem. Und ich hab ein Bärenvideo in Rumänien gemacht, hab das online gestellt auf der Plattform.

Und mein Bärenvideo, obwohl ich ja null Kontakte hatte, null Follower, gucken das 30 Leute an. 40, 50, 100, 200, 300, 400. Hunderte von Leuten gucken mein Video an. Dann geht die Kommentiererei los. Hey, das ist ja cool, du bist in Rumänien, in die Bären und irgendwas. Dann denke ich immer, genial, so eine App brauchen wir als B2B-Unternehmen. Uns kennt niemand. Wenn ich 30 km in eine Richtung fahre, ich sage, ich arbeite bei ZIL APEC, wird es schon ganz eng, dass die wissen, wer wir sind.

Das ist ja die Crux als Zulieferer. Wir liefern den Motor für einen Aufzug. Außer steht dann der Name von unserem Kunden, aber eben nicht unserer. Die Menschen wissen gar nicht, dass es uns gibt. Und jetzt habe ich eine App, wo mein Video, obwohl mich die Leute nicht kennen, mir nicht folgen, den Leuten angezeigt wird. Und das ist, habe ich gesagt, das ist total cool. Das ist für B2B-Unternehmen die ideale App. Wenn du nämlich beispielsweise Instagram nimmst oder nimm Facebook oder nimm LinkedIn,

Instagram und LinkedIn. Ich poste was, dann sehen das die Leute, die mit mir in Kontakt sind. Ja, okay, sorry, aber die kennen mich ja schon. Aber ich hab ja jetzt, wie das Thema Recruiting, das Problem, ich hätte gerne einen Softwareentwickler. Und ob der Softwareentwickler heute in einer Firma arbeitet, die Elektromotoren entwickelt und baut, ist mir eigentlich völlig egal. Der Softwareentwickler kann heute in einer Firma sein und macht die Softwarebetreuung in eine Schuhherstellungsfirma oder in eine Ventilherstellungsfirma.

Rainer (16:02.113)
Prozessoptimierer, der kann heute in einer ganz anderen Branche arbeiten, auch in der Industrie und der kommt eben nächsten Monat zu uns. Der wird uns nie folgen auf Instagram, der wird uns nie folgen auf LinkedIn, weil er uns nicht kennt, weil er in einer anderen Branche ist. Und jetzt habe ich eine App, wo mir ermöglicht, meine Blase, meine Branche zu verlassen, meine Region zu verlassen und meine Videos werden Menschen gezeigt, die weder mich noch meine Region noch meine Branche kennen und das ist auf TikTok möglich und das ist so genial und vor allem immer organisch. Wenn ich natürlich viel Geld habe, dann kann ich die Welt zugleistern.

mit paid content, mit sponsoring und egal was. Aber als Zulieferer kann ich mir den Streuverlust nicht leisten. Ich muss organisch wachsen, um Leute auf mich aufmerksam zu machen, um eben Arbeitskräfte und Fachkräfte zu kriegen, die wir unbedingt brauchen.

Alex und Martin (16:46.094)
Als Unternehmer denkt man dann immer grundsätzlich nach, wenn man neue Kanäle belegt, erreiche ich meine Zielgruppe. Hast du dir zu diesem Zeitpunkt Gedanken gemacht, ob auch TikTok-User die Zielgruppe wären oder habt ihr einfach gestartet und auf die Erfahrung gewartet? Was war so der Hintergedanken? Oder die Hintergedanken?

Rainer (17:12.481)
Also du sprichst das Thema an, wo tatsächlich da ist mir eine Fehleinschätzung unterlaufen. Ich hab gedacht, wir erreichen mit TikTok angehende Azubis. Wo viele noch so im Kopf haben und sagen, TikTok-User sind ja die Jugendlichen, die Teenies. Das ist mittlerweile, ist es schon lang nicht mehr so, im Dachraum sind drei Viertel der TikTok-User über 20 Jahre alt. Also einmal sind sie älter. Und ich hab auch gedacht…

wenn wir die App irgendwie bespielen, ich habe nicht gedacht, dass wir es gut hinkriegen. Ich habe nur gedacht, wir machen irgendwas, dann reden die jungen Leute hier in der Region drüber und der Einzugskreis von Azubis sind so 15 Kilometer weiter herkommen. Azubis sind maximal 20 vielleicht. Dann habe ich gedacht, alleine, dass wir eine App bespielen, die noch keiner bespielt und die an Jugendliches richtet, habe ich gedacht, die hilft uns, dass die jungen Leute über uns reden und sich mit uns mal beschäftigen und sagen, habe gar nicht gewusst, dass es die Firma gibt, oder sind die cool oder nicht, ich gehe mal auf deren Webseite.

Das war meine Überlegung. Aber mittlerweile haben wir gemerkt, einmal sind die TikTok-User per se älter geworden. Und dann analysiert die App das Nutzerverhalten. Das heißt, du meldest dich auf TikTok an. Und die App lernt dann, was du dir anguckst. Wenn du dir Videos anguckst, die mit Kochen zu tun haben, dann lernt die App, ach, okay, Alexandra guckt Videos an, die ums Kochen gehen. Also weiß ich, ich zeige hauptsächlich Kochvideos. Und wenn eben…

Martin hauptsächlich Videos anguckt, die sich weiße und ums Knödel drehen, dann kriegt er sogar speziell nur die Knödel-Videos zu sehen. So lernt die App, was man sehen will. Wenn wir jetzt ein Video machen, unsere Videos spielen im Firmenumfeld. Ein 15-jähriger Schüler, der noch nie in der Firma gearbeitet hat, wird über ein Video nicht schmunzeln können, das wird drehen, wenn es ums Thema Urlaub geht. Also wird der Schüler sagen, zweife ich weg, interessiert mich nicht. Die App lernt, ah, okay.

Dem Schüler brauche ich das Video der Firma ZILABEC nicht zeigen, weil es interessiert ihn nicht. Das heißt, im Umkehrschluss, wer guckt denn unsere Videos? Das sind die, die entweder einen Praxissemester machen, die eine duale Ausbildung machen oder die irgendwo im Berufsleben stehen. Das heißt, wir haben da aus diesem Grund auch noch Ältere da und wir rekrutieren Leute, bis Ende 30 sind die alt, die wir dann an Bord holen können, über die App TikTok.

Alex und Martin (19:28.462)
Du hattest ja letztens einen Gastbeitrag veröffentlicht, wo du das auch erzählt hast und was ich da wirklich interessant fand, ist, dass die Leute die in den Videos mitmachen, das erstens wirklich freiwillig machen, aber auch außerhalb ihrer Arbeitszeit, dass die quasi ausstempeln, die Filme drehen oder am Nachmittag, ich weiß nicht wie das bei euch dann stattfindet und dann quasi wieder einstempeln und das alles in ihrer Freizeit machen.

viele, die das so freiwillig in ihrer Freizeit machen würden. Und wie war denn da so, bist du rumgegangen und hast gesagt, hey, ich möchte TikToks drehen, wer ist dabei? Oder wie war da in der Belegschaft das Feedback?

Rainer (20:15.969)
Ja, also muss man rückblickend sagen, als wir dann wirklich im Frühjahr 2020 soweit waren, dass wir mit TikTok begonnen hätten können. Und das ist auch mehr der Grund, zufällig stand ich stehe in der Kaffee-Ecke und dann kommt Rebecca, die im Produktmanagement arbeitet, also die gar nicht in meinem Bereich arbeitet, kommt irgendwie mir reden, sie sagt, du warst schon mal besser drauf, was ist denn los? Und dann sag ich, ja, da gibt es eine neue App aus China, weißt du, und ich würde die gerne in der Firma machen und ich weiß nicht, wie ich es irgendwo gebacken kriege. Und dann sagt sie, ach du meinst TikTok und dann sag ich, wie du kennst TikTok.

Na ja, sagt sie, wir haben jetzt den ersten Lockdown. Und gut, damals hat man gesagt, wir haben Lockdown. Das ist die erste, die wir wussten. Also wir haben Lockdown. Und was soll ich denn machen? Ich sitze zu Hause rum, ich mache Lip-Sync-Videos für TikTok. Da sag ich, wie du machst TikTok? Dann können wir ja zusammen TikTok machen. Und dann kam von ihr sofort, wo? Dann hab ich gesagt, hier in der Firma. Dann sagt sie, kriegst du nie genehmigt. Und dann sag ich, gut, mal schauen. Dann ging der Aufzug auf, dann kam Sophie raus. Sophie ist meine Tochter, war damals noch in Ausbildung, arbeitet auch in der Firma.

Ich sagte, Sophie, machst du mit Rebecca TikTok? Sie sagte, ja, klingt cool, aber wo? Ich sagte, hier in der Firma. Sie lacht und sagt, du kriegst ja nie Genehmigt. Es war jedem klar, TikTok kann stattfinden, aber nicht bei Zielabend, wir sind über 100 Jahre alt, wir sind klassisches Industrieunternehmen. Zu dem Zeitpunkt war TikTok in der öffentlichen Meinung eine App für tanzende 15-Jährige. Also, da hast du keinen Blumentopf gewonnen. Dann bin ich zum Vorstand gegangen, ohne Termin reingerauscht und hab gesagt, ich würde gerne TikTok machen.

Und der fragte mich warum. Und dann, wie gesagt, Fehleinschätzung. Ich hab gesagt, dem Jugendlichen als Angedäher Zubis zu erreichen. Und dann hat er gefragt, was brauchen Sie denn? Geld? Sag ich nein. Personal? Nein. Agentur oder irgendwas? Dann sag ich nein. Ja, wie wollen Sie es machen? Und dann hab ich gesagt, ich würd gern nach Dienstende drehen. Und dann hat natürlich der Vorschein gefragt, warum nach Dienstende? Das ist ein ungewöhnliches Angebot. Dann hab ich gesagt, es gibt zwei Aspekte. Das eine ist, ich bin der Pressesprecher.

Damals hat gerade Trump in seinem ersten Wahlkampf versucht, in Amerika TikTok zu verbieten. Einmal haben sie ihn geärgert bei einer Wahlkampfveranstaltung. Und zum anderen ist natürlich, wenn TikTok in Amerika verboten wird, freut sich Mark Zuckerberg für Instagram. YouTube würde auch besser laufen. Also das gibt dann auch marktbereinigende Gründe. Und ich habe gesagt, wenn wir jetzt offiziell als Ziel abigen, TikTok-Kanäle starten und wir müssen nach drei Wochen zuschließen, weil er verboten wird irgendwo, dann sind wir blamiert. Oder wir kriegen es nicht hin, keiner will unsere Videos sehen, dann sind wir auch blamiert.

Rainer (22:39.393)
Da habe ich keine Lust, als Pressesprecher mir selber ein Ei zu legen, das ich verargumentieren muss und jeder sagt, Edge-Batch, hast du verdient. Das ist das eine. Das andere war man auch in der praktischen Abwicklung. Wenn wir das in der Arbeitszeit machen, melden sich sehr viele kluge Menschen zu Wort. Das beginnt dann eben im Marketing. Das Marketing hat die Aufgabe, die Firma global auf Kurs zu halten, was Corporate Design betrifft.

Die gucken dann auch, dass der Kollege in Japan nicht meint, er muss auf der Website Emojis einsetzen. Und jetzt komme ich und sage, ich würde die App ganz so bespielen, wie wir im TikTok-Team denken, dass die App das braucht, weil die App eine völlig andere Funktionalität hat. So unsere Meinung. Unsere Marketing kommt dann und sagt, hey, Corporate Design ist ein anderes. Ich will mit denen nicht über Corporate Design diskutieren. Wenn wir das während der Arbeitszeit machen, dann kommt HR und sagt uns übrigens das Wording…

wäre aber das Folgende, und auch das wollen wir nicht. Wir wollen uns nicht zum Sprachrohr von der Personalabteilung machen, wir wollen auch keine konkreten Stellen bewerben. Und der dritte ist der Vertrieb, der kommt ja auch in dem Moment, wo du Reichweite hast, kommt der Vertrieb um die Ecke und sagt dir, lieber Rainer, du weißt schon, wer dein Gehalt bezahlt, das sind wir die vom Vertrieb, du hast uns zu unterstützen, und wir haben da ein paar Produkte, machen wir ein bisschen Werbung. Das ist im B2B-Bereich völliger Quatsch und so, egal. Und dann habe ich gesagt, ich möchte mich nicht mit den Kollegen, die…

Berechtigte Einwände haben für jede Plattform, aber nicht für die, die ist neu. Wir müssen auch mal erst unseren Weg finden. Auch online gab es wenig Material, wie das richtig funktioniert. Wir wollen viel ausprobieren, wollen völlig neue Wege gehen und da brauche ich keine Regeln von gestern. Und deswegen wollen wir das einfach nach Dienstende machen. Und so haben Rebecca, Sophie und ich angefangen TikTok zu machen. Zuerst drei Videos die Woche und dann haben wir erhöht auf fünf Videos die Woche. Seitdem machen wir fünf Videos die Woche.

Alex und Martin (24:27.886)
habt ihr denn den Inhalt der Videos euch tatsächlich so auf die junge Zielgruppe erst überlegt oder habt ihr den Inhalt generell in irgendwelche Zielgruppen versucht anzupassen oder habt ihr das gemacht, wo ihr euch wohlfühlt und Spaß habt? Also was hat euch so geleitet für die Inhalte?

Rainer (24:50.113)
Also ich glaube, unserem Kanal merkt man an, das sind Leute zu Gange, die sich das Video-Sax sich wohlfühlen und Spaß haben. Und das sehe ich auch als unser Erfolgsrezept an. Wir haben keine Zwänge gehabt. Uns hat auch keiner gesagt, ihr müsst einmal in der Woche ein Recruiting-Thema machen. Ihr müsst einmal in der Woche ein Produkt-Thema machen, zu diesem geplanten… Wir planen vor, dass wir sagen, wir brauchen 25 Videos in der Pipeline, falls jemand mal krank wird. Oder auch in der Urlaubszeit, dass wir die Schlagzeit durchhalten können.

Aber wenn wir keinen Spaß hätten, auch das mit dem Thema ausstempeln. Mittlerweile ist es so, dass Rebecca und Sophie, die hat das Unternehmen verlassen, ist näher in ihren Wohnort zum Arbeiten gegangen. Jetzt ist Tami im Kernteam, also Rebecca, Tami und ich. Wir können in der Arbeitszeit reden. Alle anderen, die mitmachen, stempeln aus und wieder ein. Ich kann ja keinen Entwickler eine Stunde aus der Entwicklung nehmen und sagen, der macht jetzt ein Tanzvideo. Tanzvideos dauern immer am längsten.

Das geht ja nicht. Das wollen wir auch gar nicht. Deswegen haben wir noch die gewisse Leichtigkeit, uns redet niemand rein. Natürlich gehen wir dann einmal im Quartal oder so, gehen wir dann Lasertag spielen oder gehen bowlen oder irgendwas. Also, die Firma honoriert das schon ein bisschen. Ob das jetzt mehr sein könnte oder nicht, darum geht es nicht. Wir haben Spaß. Und ich vergleiche das ein bisschen mit einer Betriebssportgruppe. Wenn die Betriebssportgruppe Fußball oder Kegeling sich trifft, Dienstag oder Donnerstagabend, kommt niemand auf die Idee zu sagen, das ist Arbeitszeit.

Dass natürlich die Wirkung für die Firma von der Betriebssportgruppe Fußball oder Kegeln in der Öffentlichkeitswirkung eine andere ist als TikTok. TikTok hat uns ins Fernsehen gebracht. Wir waren europaweit, waren wir an Hochschulen oder sind wir noch Best Practice Beispiele. Das gelingt natürlich mit den anderen Betriebssportgruppen nicht. Und deswegen, ich würde es da gar nicht so sagen, das ist jetzt alles nur dienstlich, sondern wir haben Spaß und die Firma hat ein Benefit davon und dann passt das schon.

Alex und Martin (26:43.182)
du das Gefühl, dass es grundsätzlich eine Motivation auch für die Mitarbeiter ist, was hier außerhalb eigentlich wie so eine Sportgruppe, aber als eine TikTok-Gruppe macht, auch die Motivation auf die Arbeit verändert hat?

Rainer (27:03.329)
Ich glaube nicht, dass wir einen Einfluss auf die Arbeit der Kollegen nehmen können. Was auch immer eine Frage ist, die kommt, hat sich eure Firma verändert? Ihr macht seit drei Jahren TikTok, ihr stellt Leute ein. Ihr kommt euch jetzt an andere Leute ran als da, wo ihr vorher herangekommen seid. Hat sich was verändert? Da muss ich sagen ganz ehrlich, nein, es hat sich nichts verändert. Weil die Firma wird geprägt von den Führungskräften. Und es ist nicht nur das Top-Management, es ist der Teamleiter unten. Der Teamleiter macht für dich, wenn du in einem Team arbeitest, die Musik.

Und wenn dein Teamleiter eben ein Empathiebolzen ist und wahnsinnig offen und sich um dich kümmert, dann hast du in der Firma einen total coolen Job. Oder du hast einen Vorgesetzten, der fachlich supergut ist und auch menschlich auch ein netter Kerl ist, dann hast du einen super Job. Hast du aber einen direkten Vorgesetzten, der… Naja, das Wort Vollidiot soll man nicht sagen, aber es gibt Menschen, die da irgendwo eisortiert werden. Und egal, in welchem Unternehmen, wenn du einen Vorgesetzten hast, der schwierig ist menschlich, dann wirst du egal, in welchem Unternehmen keinen Spaß haben.

und wir beschäftigen die Bandbreite der Menschheit. Also auf jeder Hierarchieebene. Dann ist es ganz normal. Es gibt Stellen, die sind bei uns cool, es gibt Stellen, die sind weniger cool. Es gibt Menschen, die kommen mit dem einen klar und mit dem anderen nicht. Und die Firma ist so, wie sie ist. Und die haben wir durch TikTok in keiner Weise verändert. Und die Firma ist ja auch nicht schlecht. Wir sind ja seit über 100 Jahren erfolgreich unterwegs. Deswegen kann ja nicht so viel falsch laufen.

Deswegen passt es dann schon, denke ich, wie die Firma ist. Wir helfen ihr nur bei dem kleinen Teil des Bekanntheitsgrades, dass sich jetzt vielleicht Leute bei uns bewerben, die sich sonst nicht bei uns bewerben würden, weil sie uns nicht kennen.

Alex und Martin (28:40.11)
heißt, das hat sich aber geändert. Ihr bekommt tatsächlich mehr Bewerbungen und das sind Menschen, die tatsächlich auch über TikTok euch kennenlernen.

Rainer (28:52.353)
Ja, witzigerweise. Und wenn ich sage, ja, wir bekommen Bewerbungen, ja, wir stellen Leute ein, die über TikTok auf uns gestoßen sind, dann kommt jetzt wahrscheinlich gleich die Nachfrage, wie viel? KPIs. Und da muss ich sagen, haben wir nicht. Nicht so, dass ich es nicht sagen will, sondern immer wieder, am Anfang waren wir auch erstaunt, haben gesagt, warum haben wir denn keine Bewerbungen drin? Ich kenne euch von TikTok. Warum haben wir denn keine Personalbögen, wo drin steht im Vorstellungsgespräch, wenn der Personal erfragt…

Wie sind sie denn auf uns gekommen, dass jemand sagt TikTok? Auch das? Nix, nienta. Und dann hinterher an der Kaffeeegge stehst du irgendwo, redest in der Kantine, dann kommt jemand und sagt, hey, sie oder dann später du, ich kenne sie von TikTok. Und ich sage, ja, echt, schon länger. Sie waren der Grund mit ihren Videos, dass ich mich beworben habe. Am Anfang habe ich noch gefragt und habe gesagt, oder wir sind schon nicht mehr du, hast du das auch reingeschrieben? Und er sagt, nö. Oder auch sie.

Dann sag ich, und hast du es im Gespräch, wenn der Recruiter fragt, wie bist du auf uns gekommen, wie sind Sie auf uns gekommen als Firma? Hast du es da gesagt, TikTok? Nö. Dann sag ich, warum sagt denn das keiner? Und das hat einfach den Grund, die Leute, welchen Vorteil hätten sie, wenn sie sagen, ich kenne euch von TikTok? Der Vorteil bringt sie nicht. Aber das Risiko, dass der Entscheider, der ihm oder ihr gegenüber sitzt, von Silabek, der vielleicht über 30, über 40 oder über 50 ist…

Dass der im Hinterkopf hat, TikTok ist doch die App von Teinstunde 15-Jährige, vielleicht noch irgendwas mit China oder so, negativ behaftet. Und dann sitzt ein Bewerber, der ist 28 Jahre alt, und sagt, ich kenne euch von TikTok. Dann befürchtet der Bewerber, dass ihm das nur Nachteile beschert, dass jemand sagt, das sind das für einer, guckt kindische Videos an. Hat er keine Freunde, hat er nichts zu tun, als dass er auf so einer Plattform rumhängt. Und deswegen geben die das nicht zu. Hinterher sagen sie es dann, ich kann dir ganz viele Leute sagen, die wegen TikTok bei Zielabend arbeiten.

Aber niemand hat es zugegeben. Ähnlich ist es übrigens bei E-Sports. Bei E-Sports schreiben die auch nicht rein. Ich kenne die Firma von E-Sports. Oder auch im Gespräch, weil sie Angst haben, dass die, die gegenüber sitzen, die Entscheiderin, dass die dann sagt, wie E-Sports. Das sind auch die Leute, die keine Freunde haben, die im Keller sitzen, Red Bull trinken und Chips fressen und dann irgendwelche Nerds sind und vielleicht vor den Cellarmor laufen. Nö, gibt keiner zu. Aber auch die sagen, wenn du sie dann hinterher kennst, ganz ehrlich, ich kenne auch von den E-Sports-Turnieren.

Alex und Martin (31:08.878)
Vielen Dank für’s Zuschauen!

Rainer (31:14.081)
Deswegen, wir haben, ich habe keine Statistik, aber wir haben die Leute und das ist das, was zählt.

Alex und Martin (31:21.198)
Bei uns fängt es gerade an zu regnen, also wenn wir jetzt reden und man hört so einen Rauschen im Hintergrund, das ist der norwegische Regen gerade, der runter prasselt. Und die zweite Sache ist, habt ihr denn so ein Gefühl, was denn für Themen bei euch im TikTok am besten ankommt? Du hast jetzt von Tanzvideos gesprochen, ich habe gesehen ihr macht mal so ein bisschen Pranks, so ein bisschen, sag mal alberne Videos oder sowas, was kommt denn bei dem Publikum am besten an? Was wird am meisten geschaut?

Rainer (31:50.689)
Wir haben am Anfang ja nur witzige Videos und Pranks gemacht. Ganz einfach unter dem Aspekt, wenn wir Videos gemacht hätten über Aufzugsmotoren. Über Aufzüge haben wir keine Kompetenz zu sprechen, das ist die Kompetenz unserer Kunden. Das heißt, wir würden dann mit unserem Produkt inhaltlich auseinandersetzen, das eigentlich nur die Branche kennt. Das heißt, wer würde ein Video angucken über einen Aufzugsmotor?

Das sind meine Kollegen in der Entwicklung, das sind meine Kollegen im Vertrieb, das sind meine Kunden, das sind meine Lieferanten. Die würden die Videos angucken. Wer kennt uns? Genau die, die ich gesagt habe gerade. Also muss ich Videos machen, die für Leute von Interesses sind, die bei Leuten ausgespielt werden, die keine Ahnung von Aufzugsmotoren haben. Deswegen haben wir witzige Videos am Anfang gemacht. Wir haben anfangs Tanzvideos gemacht, haben gesagt, Reichweite, Reichweite, Bekanntheit, Bekanntheit, das ist das, das zählt. Witzig, aber nie unter der Gürtellinie, nie irgendwo blöd.

keine Witze über Kunden, keine Witze über Frauen, keine Witze über Minderheiten. Also da schon irgendwo ein bisschen Niveau muss schon sein, aber humorig war es durchaus. Und dann hat, nach über so einem Jahr, hat es dann begonnen, plötzlich haben immer wieder Leute kommentiert, hey, schön euch bei TikTok zu sehen, ich kriege dreimal die Woche eine Lieferung von euch mit Produkten. Ich kenne euch eigentlich aus dem Warenangang. Oder schreibt mal was, wo eure Produkte zu finden sind.

Dann haben wir gesagt, da müssen wir doch auch mal das Thema angehen. Auf TikTok kann man auch live gehen. Vor ein paar Monaten haben wir das angekündigt und gesagt, wir gehen live in der Leiterplattenfertigung. Wir kriegen die grüne Leiterplatte, bestücken die selber, löten die selber und bauen die selber ein in den Elektromotor. Dann haben wir gesagt, wir gehen live in unsere Elektronikfertigung. Wir waren 1,5 Stunden live und haben 28.000 Menschen erreicht.

Im Schnitt waren immer 400 Leute gleichzeitig online, in Spitzenzeiten sogar über 700, die uns gleichzeitig zugeguckt haben, wie wir erklärt haben, wie wir Leiterplatten bestücken. Da kamen auch ganz spezifische Fragen. Welches Schlussmittel nehmt ihr? Nehmt ihr den Lötzinn, nehmt ihr einen anderen? Da haben auch Fachleute zugeguckt. Das fanden wir total spannend, weil wir gedacht haben, wen interessiert die Leiterplattenfertigung bei uns? Aber das ging. Wir waren auch in der Gießerei.

Rainer (34:09.313)
gehen genauso gut. Deswegen haben wir uns ein bisschen verändert. Wir gehen jetzt immer wieder online. Und so wie im September eröffnet Phoenix Contact einen All Electric Society Park. Da sind auch Aufzugsmotoren von uns drin. Da werden wir einen TikTok machen und werden auch live gehen. Also wir probieren auch uns da weiter zur Entwicklung und nicht bei dem gestern stehen zu bleiben und streuen jetzt immer technische Themen auch mit ein.

Alex und Martin (34:35.214)
Eine kurze Zwischenfrage, Rainer, hast du den Bulldog gehört?

Rainer (34:41.632)
Ich habe ihn gesehen, ich habe eine schlechte Bildübertragung zu euch, aber ich habe ihn gehört, leise, und ich habe gesehen, er müsste rot gewesen sein. Oder war das jetzt ein Test, ob ich überhaupt zugucke?

Alex und Martin (34:50.67)
Genau, ja.

Alex und Martin (34:54.702)
Das ist unser Test Bulldog, den lassen wir im Podcast immer so im Hintergrund müssen rumfahren, um aufzupassen, um unsere Teilnehmer auch zu schauen. Aber du hast was ganz… Okay, das war ein Bulldog. Aber du sprichst etwas ganz interessantes an, weil ich bin immer der Meinung, wenn man was postet oder was bekannt macht, sollte es immer einen Mehrwert haben für die Nah-Ausentragenden. So haben wir unseren Auftritt bisher immer aufgestellt.

Rainer (34:55.137)
Ich hoffe er war rot.

Rainer (35:01.569)
Gut. Aber ihr seid ganz ganz verpixelt, deswegen kann ich das schwer erkennen, aber geht.

Alex und Martin (35:24.718)
Jetzt ist ja TikTok komplett was anderes, weil mit TikTok macht man funny Videos, blödelt vielleicht man auch ein bisschen rum und versucht so eben Aufmerksamkeit zu erheben. Ich habe TikTok 2018, glaube ich, das erste Mal installiert, bin aber relativ schnell davon wieder weggekommen, weil ich es oft nicht witzig fand, was da aufgetreten ist. Und ich finde auch viele von vielen anderen Firmen, die machen halt einfach

Blödelvideos, um einfach Videos zu haben. Ist das Content um jeden Preis irgendwie? Oder denkst du, das ist halt jetzt einfach der Zahn der Zeit, um so aufzutreten?

Rainer (36:08.673)
Na ja, deine Vorhineinung, Content um jeden Preis, der würde ich nicht zustimmen. Aufmerksamkeit um fast jeden Preis. Also es gibt Dinge, die machen wir nicht. Paradebeispiel ist, nimmst du eine Kollegin, Mitte 20, ziehst ihr eine eng sitzende Jeans an, knapp sitzendes Oberteil, am besten noch baufrei, und dann filmst du ihr ganz groß auf dem Hintern. Die wird sicherlich mehr Views generieren, als egal, was wir jetzt bei Zilabek vor der Kamera machen würden.

Aber das ist eben nicht Klicks und Fus um jeden Preis. Irgendwo muss man sich schon überlegen, wen verdrehe ich denn. Wir verdrehten, auch wenn wir witzige Videos machen, eine Firma, die ein klassisches deutsches Industrieunternehmen ist. Hier arbeiten über 5000 Menschen global fürs Unternehmen und ich glaube nicht, dass die das gut finden, dass ihr Arbeitgeber so repräsentiert wird. Ich glaube auch nicht, dass unsere Kunden das cool finden würden, wenn eine Firma auf diese Art und Weise irgendwie auftritt.

Das wird niemand gut finden. Ich glaube, da müsste ich auch nicht über den Vorstand und den Gesellschafter unterhalten, ob wir diese Art von Videos machen oder nicht. Aber wenn sie gemacht werden würden, würde das einige Diskussionen mit sich bringen. Das heißt, wir wissen schon, wenn wir Videos machen, dass wir mit manchen Videos eben nicht die Reichweite kriegen, die wir kriegen könnten, wenn wir es anders anstellen. Das ist, wenn es ein Video gibt, wo eben ein Trend, ein Meme ist, wo ganz klar ist, du musst irgendjemand, gab es kürzlich was, von hinten filmen. War ganz klar, das macht bei uns keine Frau, das mache ich.

Ich hab einen Anzug und ein Jackett an, da kann mir niemand so auf den Hintern gucken. Wir wollen die Views nicht die irgendwo, sagen wir mal, Sex-Sales. Nein, das wollen wir nicht. Das geht dann nicht. Aber Aufmerksamkeit, ja, die Leute sollen merken, uns gibt es. Und ich kriege eben die Aufmerksamkeit, indem ich sie unterhalte. Ein unterhaltsames Video, ein witziges Video. Es kann auch irgendwo Infotainment sein, dass ich ihm sage, ich bringe irgendwelche Zahlen oder wenn jetzt…

Ich geh jetzt in irgendein Gebäude rein und würde es da drin in Abschrei mit dem Kunden einen Aufzug erklären. Ich würde sagen, wie schnell fährt denn so ein Aufzug? Und die Leute erfahren dann Dinge, nachdem sie dann eine Aufzugfahrt hatten mit TikTok, die sie vorher nicht wussten. Also in der Branche lacht jeder über so Pille-Palle-Infos, aber der normale TikTok-User sagt, ich habe gar nicht gewusst, was die für eine Fahrgeschwindigkeit haben. Ich habe gar nicht gewusst, dass die Fahrgeschwindigkeit in Asien anders ist als in Europa und in Amerika. Das wären so Infos, die sind ganz nett, haben fachlich was zu tun, aber kratzen nur ganz, ganz an der Oberfläche.

Rainer (38:32.993)
und bringe dann Infotainment-Charakter ein.

Alex und Martin (38:37.614)
Euer Kanal ist ausgezeichnet worden.

Wir erzählen uns mehr darüber, über die Auszeichnung für die Zuhörer.

Rainer (38:49.761)
Ja, jetzt wird es schwierig. Wir haben seit eineinhalb Jahren so viele Auszeichnungen gekriegt. Ich könnte sie jetzt nicht mal aufzählen. Ich kann mal ein paar aufzählen. Wir haben beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation in der Kategorie Employer Branding Gold gekriegt. Also, in erster Platz gemacht. Und zwar vor Firmen wie McDonald’s. Wir waren in der Kategorie Industrie und Maschinenbau beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation.

Da waren wir im Finale mit Thyssen Krupp und einer anderen großen Firma, der Name fällt mir nicht ein. Und da haben wir den ersten Preis gekriegt. Das sind natürlich dann schon Preise, auch wenn du dich in der Industrie vergleichst mit anderen, die gehen meine Kollegen irgendwo runter mit Öl. Wir freuen uns natürlich auch, aber wir machen es nicht wegen den Preisen. Wir wollen wir wollen wirklich Spaß haben bei den TikTok Videos. Und natürlich ist es cool. Du sitzt irgendwo in Berlin im TPM Kanzleramt.

Dann hast du nachmittags ein Thema vor, vor einer Fachschüri, das sind keine gekauften Awards, die will bei uns niemand. Und da sitzt du abends drin und wenn es heißt, der Winner ist, und dein Name wird aufgerufen, das hat schon ein cooles Gefühl. Das macht dann schon Spaß und das trägt einen wieder.

Alex und Martin (40:04.654)
Letztendlich ist es ja auch eine Anerkennung dessen, was an Arbeit und Spaß ihr auch da investiert und das ist so eine Auszeichnung. Also das ist einfach eine Anerkennung, dass es gut ist, was ihr macht.

Rainer (40:09.601)
Genau.

Rainer (40:14.369)
Ja, genau.

Ich weiß jetzt nicht, ob ihr die OMR kennt in Hamburg, die Online Marketing Rockstars, kennt ihr die Messe? Da waren wir dieses Jahr als Speaker.

Alex und Martin (40:24.462)
Natürlich, ja. Ja, klar. Ich bin ein alter Online-Marketer.

Rainer (40:34.209)
Wir waren da als Speaker und wenn du da eingeladen wirst auf die OMR und wir haben, musst du sich mal vorstellen, das sind Leute wie Frank Thelen, also Leute die man kennt, Pamela Reifis da, die sind als Speaker dort und dann kommen wir vom Motorenhersteller Ziel APEC und gehen auf die Bühne und erzählen was wir gemacht haben im Online-Business, obwohl wir ja eigentlich gar nicht von da sind und wir haben dann die Halle, die Security hat die Halle geschlossen, weil erst 2700 Menschen drin war.

Da durfte keiner mehr rein und die sind rausgestanden. Das war einfach so was von cool. Und die wollen hören, wie wir TikTok gemacht haben. Also, das war ein Highlights-Moment, das ist schlechthin. Da merkst du dann auch, dass es sich lohnt, mutig zu sein. Es lohnt sich, was Neues anzugehen. Und es hilft nichts mit Rezepten, die gestern erfolgreich waren, die Herausforderungen.

der Zukunft anzugehen. Und der Arbeitskräftemangel, der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, die aktuell wahnsinnig groß ist und die wird, wenn die Boomer in Rente gehen, die wird noch viel viel größer sein. Und da werden einige Firmen große große Probleme bekommen, wenn sie keine Leute mehr an Bord kriegen, die High-Performer sind.

Alex und Martin (41:41.166)
Aber wo denkst du denn sind denn diese ganzen Leute? Weil die müssen ja irgendwo da sein.

Rainer (41:49.185)
Also es sind weniger. Also ganz klar, wenn ich bin Jahrgang 66, wenn meine Generation in Ruhestand geht, das war noch irgendwo bis Ende, dann sind einfach weniger da, die arbeiten. Und dann wird daran auf die wenigen, die da sind und dann auch noch aus verschiedenen Gründen sind, die anders engagiert sind, als man vielleicht vor 30 Jahren war. Das hat auch mit dem Thema Erbengeneration zu tun. Wenn jetzt einer in den Berufsantritt kommt und sagt, okay, ich weiß…

Alex und Martin (41:52.654)
demokratisch betrachtet.

Rainer (42:16.257)
Ich habe zwei Mehrfamilienhäuser, werde ich von meinen Eltern erben. Also ich habe nicht unbedingt den Erwerbsdruck, jetzt probiere ich mal ein bisschen da, probiere ein bisschen da, auch wenn es dann passt, war das nicht. Deswegen, das ist vielleicht auch ein Grund, es gibt viele junge Menschen, die richtig Bock auf Arbeit haben, die Bock auf Leistung haben. Die werden zum Teil in Unternehmen ausgebremst und die, die sie an Bord holen und richtig einbinden, die haben Spaß und das hilft auch, den Unternehmen voranzukommen. Und darum geht es, an diese Leute ranzukommen. Und das wird schwierig.

Alex und Martin (42:44.718)
Aber denkst du nicht, dass die Fertigungs Innovationen besser sein müssen, weil früher hat man jede Platine mit Hand gelötet, jetzt gibt es Roboter dafür, die wieder so und so viele Arbeitskräfte ersetzen, dass da einfach noch mehr Innovationen da sein müssen, um diese einfachen Arbeitskräfte quasi zu ersetzen.

das aufzufangen, dass es einfach weniger Leute auf dem Markt gibt.

Rainer (43:15.201)
Natürlich. Das ist auch ein der Kerngeschäfte bei uns in der Fertigung, dass man versucht, was kann ich automatisieren. Wo lohnt sich auch eine Automatisierung? Wenn ich sehr individuell in meinen Produkten bin, muss ich sagen, okay, dann ist eher noch Handarbeit. Wenn ich größere Stückzahlen habe, muss ich es automatisieren. Da muss man gucken, was geht. Da wird, denke ich, in den nächsten Jahren auch noch ein Schub kommen, dass man Dinge automatisieren kann. Was man, denke ich, ein bisschen jetzt mit Vorsicht zieht…

Vor Corona hätte noch jeder gesagt, man muss viel verlagern in Billiglohnländern. Ich glaube, da haben doch einige ihre Lektion gelernt. Solange Transportwege, jetzt mal vom CO2-Fußabdruck ganz zu schweigen. Aber es ist manchmal doch besser, man produziert Dinge um die Ecke. Hier im gleichen Land, im gleichen Bundesland. Oder in Europa. Und nicht schäpert man alles einmal um den Globus, weil es ein bisschen günstiger ist und Transportkosten auch günstiger sind.

Es kann nicht mehr zu spät kommen, es kann gar nicht kommen, wenn es politische Instabilität gibt. Und vom CO2-Fußabdruck, wenn man von dem redet, dann macht es keinen Sinn, Dinge in Asien zu produzieren und um Globus rüberzufahren und dann zu sagen, das Produkt ist jetzt um 3% günstiger oder um 2%, das ist ökologisch, das darf nicht sein.

Alex und Martin (44:35.182)
Ich würde jetzt gerne ein bisschen nochmal persönliches von dir erfahren. Du bist ja OMR Speaker in dieser Veranstaltung gewesen. Wie hast du dich darauf vorbereitet, vor so vielen Leuten zu sprechen? Bist du schon so abgeklärt, genug gewesen? Wie kommt man da rein? Ich habe jetzt auch schon zwei, drei Vorträge gehalten und bei dem ersten war ich super nervös mit den Themen zu erklären.

und man kommt dann aber irgendwann immer weiter rein. Dann kann man sich an deinen ersten Vortrag erinnern.

Rainer (45:14.561)
Ich bin schon immer gerne vorne hingestanden und hab irgendwelche Reden gehalten. Oder auch als ich Jugendlicher war, ich bin im Reinsleben aktiv gewesen. Ich hab einen Moderator für den Abend gemacht. Das war mir nicht per se so fremd. Aber die Nervosität, wenn du irgendwo hingehst oder irgendwas machst, also wenn einer sagt, ich bin total abgebrüht, macht mir alles gar nichts aus, denke ich, hm, ich glaube auch ein Stück weit ist Nervosität der Respekt vom Zuschauer. Egal was ich mache, auch jetzt den Zuhörern gegenüber, die jetzt hier zuhören.

Ich sollte auch ein bisschen fokussiert sein, mich konzentrieren, weil er mir Zeit seines Lebens schenkt. Ob er jetzt hier zuhört oder ob er irgendwo im Publikum sitzt. Und dann finde ich es unverschämt, dass ich so locker auf die Bühne gehe und denke, er wird schon laufen oder so. Das finde ich nicht angemessen. Deswegen ein bisschen Nervosität ist ganz gut. Als wir in Hamburg waren, war ich mit Rebecca auf der Bühne. Die hatte noch nie so eine große Bühne gehabt. Weil mir war es auch die größte. Und wir waren unterschiedlich nervös. Sie waren nervös, dass ich…

Wir haben auf dem Weg nach Hamburg besprochen, was wir sagen. Wir saßen im Auto, hinten drin, Tammys gefahren, und haben einen Notizblock gehabt und gesagt, du redest über das, ich über das, du über das, ich über das. Ich sagte, das wird schon irgendwie. Rebecca hat gesagt, wird schon irgendwie, ich kenne dich. Du redest drauf los, du nimmst Dinge vorweg, wo dann irgendwo von der Agenda, von der Dramaturgie alles nicht mehr passt. Ihre Sorge war, dass ich hier reingreche. Meine Sorge war, ich kenne mich, dass ich zu lange rede, bei 20 Minuten.

sind 20 Minuten auf der OMR und dann mehr als zwei Minuten sollte man nicht überziehen. Und das war meine Sorge, dass ich mir irgendwo fest quatsche und dann eben zu viel rede. Aber irgendwie, wir haben ein Thema, wo wir von Anfang an begleitet haben. Wir haben ein Thema, ich muss jetzt keine Werbung für TikTok machen. Ich muss keine Werbung für Zielabwech machen. Ich erzähl nur, wie wir TikTok gemacht haben und warum wir gedacht haben, dass es angebracht ist. Das kann jeder ganz anders sehen. Das heißt, ich muss mir auch nicht überlegen.

wie ich jetzt irgendwas verkaufe. Ich muss auch nicht in die Diskussion mit jemanden gehen, der mit mir darüber streiten will, ob die App ein Zeitverschwender ist oder nicht. Natürlich ist es ein Zeitverschwender. Ich sage immer fünf Minuten TikTok und die Stunde ist weg. Aber das ist ja die Frage, wie geht jeder selber damit um? Meine Generation, ich bin mit drei Fernsehprogrammen groß geworden, die tagsüber gar nicht gesendet haben. Und plötzlich gab es die ganzen Privatkanäle. Da gab es auch Leute, die sind nur mehr am Fernseh gehangen. Also das sinnvolle Umgang mit so einem neuen Medium ist okay. Also YouTube oder…

Rainer (47:37.185)
das Internet aufgekommen sind, der sinnvolle Umgang. Und so finde ich jetzt auch mit TikTok, wenn man das sinnvoll nutzt, kann es für jeden, für jeden ist sinnvoll auch anders. Aber wenn jemand die ganze Zeit auf TikTok rumhängt, ist es sicherlich nicht sinnvoll. Ist auch nicht sinnvoll, wenn ihr den ganzen Tag nur eine Fernsehserien anguckt. Also wie immer, die hat man immer gesagt, die Dosis macht ja das Gift. Und deswegen, wir gehen auf die Bühne, reden über unsere Erfahrungen, über das, was wir uns überlegt haben. Und deswegen bin ich da inhaltlich ganz entspannt und auch das Sprechen mit euch jetzt.

Die haben da nicht irgendwo die sprichwörtliche Leiche im Keller. Deswegen hoffentlich fragen sie mich nicht irgendwas zur Datensicherheit oder Datenschutz. Das habe ich gar kein Problem. Also erstmal die Fragen kamen ja eh schon alle. Irgendwo fragte ich in der Firma, kamen die am Anfang auch und haben gesagt, du wie ist

Alex und Martin (48:20.462)
Die wollten wir komplett außen vor lassen.

Rainer (48:25.697)
Das ist alles, du kein Problem. Da fragen auch im Unternehmen kommen Leute und sagen, wie ist das mit der Datensicherheit? Die kinesische App, da heißt, die greift Daten ab und die klaut irgendwie. Und dann sag ich, das Problem haben wir gar nicht. Weil bei uns gibt es auf den Diensthandys, gibt es kein TikTok. Ein Diensthandy ist ein Arbeitsmaterial. Da hat eine Spaß-App, finde ich, nichts verloren. Wir haben vom TikTok-Team nie beantragt, dass wir diese App auf den Diensthandys installiert bekommen.

Deshalb haben wir das Thema nicht. Wir haben einen Standalone-Handy. Da gibt es einen Kartenvertrag dazu. Und das Standalone-Handy hat keine Verbindung ins Netzwerk. Und wir können da TikTok-Videos drehen. Also das Thema Datensicherheit haben wir nicht. Datenschutzgrundverordnung trifft uns auch nicht. Weil die Datenschutzgrundverordnung, wenn du dich bei TikTok anmeldest, gibst du TikTok deine Daten. Man guckst dir unser Video an, ich weiß gar nicht, wer du bist. Also ich habe gar keine Daten von dir, deswegen habe ich keine DSG…

GVO Diskussion. Ich habe das alles nicht. Und deswegen bin ich da völlig entspannt und kann in jedes Gespräch ganz locker rein gehen und kann sagen, können wir darüber reden? Und wenn dann auch Leute dann ab und zu mal fragen oder das gibt es auch in den Videos, gibt natürlich Kunden, die bei manchen Lieferzeiten jetzt nicht so glücklich sind und die schreiben dann unter ein Video, würdet ihr mal lieber meinen Motor produzieren, statt da TikTok-Videos zu machen? Dann sage ich auch immer.

Du möchtest es nicht, dass wir drei deinen Motor produzieren. Es gibt Leute, die können das besser. Das ist okay. Das muss man auch so sehen. Das Thema ist für mich völlig entspannt. Ich würde egal, vor wie viel Leute auf eine Bühne gehen, ich habe gar keine Angst. Weil das Thema per se eben… Es liegt uns. Wir können es einfach erzählen.

Alex und Martin (50:11.406)
Das ist auch euer Erfolg. Ich glaube, wenn man das wirklich von Grund auf gestaltet hat und das einem so im Fleisch und Blut ist, ist es was anderes, als wenn man über ein Thema sprechen muss, was man nur so annähernd begleitet hat und noch gar keine richtige Ahnung davon hat. Das glaube ich. Absolut. Es gibt noch ein… ja?

Rainer (50:28.737)
Es ist auch, weil du sagst, so ein Thema angehen. Wir haben am Anfang… Ach so, soll ich noch oder?

Alex und Martin (50:34.958)
Ja, bitte.

Rainer (50:37.825)
Okay, wir werden immer wieder gefragt, wie seid ihr an das Thema angegangen? Habt ihr eine Arbeitsgruppe gehabt? Habt ihr euch Regeln aufgestellt? Nein, haben wir alles nicht. Wir sind einfach mit dem gesunden Menschenverstand reingegangen. Gesunder Menschenverstand heißt, mach keine Dinge, die insgesamt, die man der PR nicht macht oder die im Unternehmen verboten sind. Bei uns in der Firma gibt es ein Alkoholverbot. Und zwar nicht ein Larifari-Alkoholverbot, sondern bei uns gibt es ein Alkoholverbot. Verbot ist Verbot. Das heißt, also ich könnte 100…

50 Jahre alt werden, ich werde in der Firma kein Bier ausgeben. Ist verboten und deswegen gibt es nicht. Und wenn wir jetzt ein TikTok-Video machen würden und wir machen irgendwo ein witziges Video mit einer Kamera und ich habe eine Flasche Bier in der Hand fürs Video, dann gibt es vielleicht gerade einen Kollegen, der läuft vorbei und sagt, für so eine Flasche Bier ist er letzte Woche abgemahnt worden. Er wird nie verstehen, warum wir andere Regeln haben und es muss auch nicht sein. Das ist auch der Grund, warum wir keine Videos oder ganz wenige in der Produktion machen, weil in der Produktion, was ist denn witzig?

Alles was mit dem Gabelstab das zu tun hat und mit Menschen irgendwo in der Gitterbox oder vorne auf den Gabeln drauf. Ist sicherheitstechnisch no-go. Die Berufsgenossenschaft guckt solche Videos auch mit großem Interesse. Das heißt das geht nicht. Das zweite was in der Produktion witzig ist, ist wenn was passiert was du nicht erwartest. Witzig ist beispielsweise du machst ein Produkt, es fällt runter und ist kaputt. Und ein Kunde der auf sein Produkt wartet, findet es nicht witzig, dass vielleicht gerade sein Motor runterfällt auf den er wartet. Auch wenn wir es…

den Motor nehmen würden, der Ausschuss ist oder so. Macht man nichts, man macht nichts kaputt. Das finde ich so regeln, da brauche ich keine Arbeitsgruppe dazu. Und andere Regeln sind einfach so entstanden. Das Thema löschen von Videos. Was passiert, wenn jemand unangemessen kommentiert? Wir haben ein Video mal gemacht, nach ein paar Wochen. Da war eine Kollegin zu sehen, Anfang 30. Und dann hat einer drunter geschrieben, im Kommentar auf TikTok, geile Alte. Also Zitat ist nicht meine Wortwahl.

Und dann gab es bei uns die einen, die gesagt haben, na ja, das meint er als Kompliment. Und sie selber hat gesagt, sie findet das aber nicht gut. Und dann haben wir gesagt, gut, da war gar keine Diskussion. Dann haben wir gesagt, ab jetzt ist die Regel so, der, der abgebildet ist, die, die abgebildet ist, die Person entscheidet, wird ein Kommentar stehen lassen oder wird einfach kommentarlos gelöscht. Und wenn sie jetzt sagt, für sie ist das…

Alex und Martin (52:39.022)
unangemessen.

Rainer (52:55.393)
Die Bezeichnung ist anrühmig, die mag es nicht haben, dann wird der Kommentar gelöscht und fertig. Und so haben wir eben ein paar Regeln uns gegeben, mit der Zeit, wie es entstanden ist. Aber wir haben da nicht, wie in so großen Firmen üblich, ich hole mir eine externe Agentur, ich lasse jemand eine Bachelor- oder Masterarbeit machen zu dem Thema, dann mache ich interne Arbeitsgruppen. Und dann hole ich erst mal ganz viele Abteilungen an den Tisch und dann gehen wir irgendwie mit einem strengen Korsett los und machen. Das haben wir nicht gemacht. Einfach mal machen, einfach mal losgehen. Hey, es ist online. Und wenn ein Video online ist, was einem Ärger beschert oder nicht so gut ist…

Dann nimm’s halt runter.

Alex und Martin (53:27.918)
Ihr macht ja 5 Videos in der Woche. Oder online hast Du ja vorher gesagt. Ist ja schon eine Menge Arbeit, oder? Das zu tun. Das ist… Was würdest Du dir schätzen, so 5 Videos in der Woche? Was ist das für ein Arbeitsaufwand in der Woche? Was muss man auch planen? Und was ist das für ein Content erstellen? Oder was die Themeninhalte sind? Wie schaut da die Planung bei Euch aus? Wie macht Ihr das?

Rainer (53:39.041)
Ja, kann man sagen.

Rainer (53:55.297)
Wir sind am Anfang der Klassiker, man trifft sich auf eine Tasse Kaffee zu dritt. Dann hat jeder eine Idee und wirft die Ideen. So gehen wir nicht mehr vor. Wir haben den Vorteil, wir haben Rebecca. Wer Rebecca nicht hat, braucht eine Agentur, die ihn begleitet. Rebecca ist nicht nur kreativ. Kreative Leute haben oft das Problem, dass sie völlig unstrukturiert sind. Rebecca ist kreativ und gut strukturiert. So wie heute, die stellt mir einen Termin ein.

und sagt dann, um 10.30 Uhr kommst du bitte mit einem Dienstwagen vor das Hauptgebäude, du brauchst ein Jackett, du brauchst ein Laptop und wir drehen da was. Dann weiß ich, um 10.30 Uhr kommst du vor das Hauptgebäude, hab ich im Outlook-Termin eingestellt, 15 Minuten, dann komm ich hin, da kommen nur zwei andere Kollegen, wir drehen jetzt wohl was zusammen und sagen, Idee für das Video ist das und das, du machst das, du machst das. Wir liefern dann ab, meistens nur ab, Rebecca entsteht im Kopf.

Und das hat auch so, unser Kanal ist aus einem Guss, weil eben eine Person dahinter steht. Ab und zu kann ich auch Ideen haben. Wenn Rebecca findet, die Idee ist gut, dann findet die statt. Viele denken, ich wäre der Chef im TikTok-Team, bin ich nicht. Wir sind drei Leute. Und wenn die Kolleginnen der Meinung sind, ein Video geht oder ein Video geht nicht, dann hat Rainer die Klappe zu halten. Ich kann zwar was sagen, aber ich bin einer von drei. Dann bin ich überstimmt, und dann wird es anders laufen. Und das, glaube ich, ist ganz gut so.

Ich hab mal, da haben ganz viele Leute auch gelacht, wo ich gesagt hab, wenn ich der Chef des TikTok-Teams wäre, dann hätte unser Kanal den Humor eines 56-jährigen Mannes. Wer will das sehen?

Alex und Martin (55:32.27)
Hehehe

Rainer (55:35.233)
Und das glaube ich schon, dass da das Konzept da ist, dass eben mehrere Leute… Ich habe auch manchmal Ideen, wo andere nicht sehen. Die jüngeren Kollegen haben andere Ideen. Und es gibt manchmal Beispiele, da verstehe ich einfach den Zusammenhang gar nicht. Wahrscheinlich die jüngeren Zuhörer kennen jetzt den Film. Da gibt es so eine… War es eine Serie oder irgendwas auf Netflix? Oder irgendwas vom Quatsch. Von einer…

Alex und Martin (55:35.278)
Das ist richtig. Ich witz.

Rainer (56:02.177)
Influencerin aus den USA, die nach Paris kam. Amélie oder irgendwie, in Paris heißt das Ding, kenne ich nicht. Und Rebecca hat ein Video gemacht. Sophie war dann diese Amélie, oder wie sie da mal heißt, und ein paar Szenen gedreht und die hat es betextet mit Je suis working. Sorry, ich kann kein Französisch. Und ich habe das gesehen und sie hat mir das geschickt und gesagt, wie findest du das? Und ich habe dann zurückgeschrieben, denglisch ist ja schon Käse.

Aber Französisch und Englisch, also Fränglisch… Also, sorry, no, no, no. Ich hab zurückschrieben, geht gar nicht. Fränglisch geht nicht. Rebecca schreibt mir aber, ja, das ist aber gerade die Kombination zwischen Französisch und Englisch. Ich weiß, wie working. Und ich hab gesagt, nein, geht nicht. Das ist einfach irgendwie so, wie ich sag auch in Videos, da sind wir uns alle einig, keine Rechtschreibfehler, keine Komma-Fehler. Das geht einem nicht. Ein Unternehmen, das seriös auftritt, hat auch bei witzigen Videos die deutsche Rechtschreibung zu achten. Und…

Dann ging es ein paar Mal hin und her. Irgendwann hat sich Sophie zu Wort gemeldet. Und hat dann reingeschrieben, hab Mitleid mit dem älteren Mann, also mit ihrem Vater. Er kennt die Serie nicht. Ich wusste nicht, dass dieses junge Mädel aus den USA kam und nach Paris kam und genau in diesem Slang geredet hat. Die hat die französischen Worte und die englischen gemischt. Das für alle, die die Serie kennen, war klar, Jess V. Working, das ist die. Nur ich kannte die Serie nicht, und deswegen hab ich den Witz an nicht verstanden.

Dann hab ich gesagt, danke fürs Abholen. Klar machen wir das so, ich bin ja nicht beratungsresistent. Aber ich werde nie auf die Idee kommen, so was zu machen, weil ich da nicht mich medial bewege, wo die Jungen sich bewegen. Und das ist auch in vielen Unternehmen ein Problem, glaub ich, dass an den Hebeln der Macht die Entscheidungen treffen. Sitzen Menschen, die so Mitte 50 sind, ich darf es das mal so sagen, ich bin Mitte 50, die haben 20 Jahre Dinge ganz richtig gemacht. Deswegen sind sie da, wo sie jetzt sitzen.

Deswegen haben sie Budgetverantwortung und deswegen haben sie auch Macht im Unternehmen, Dinge nicht zuzulassen. Und die sagen sich jetzt, soll ich mich jetzt auf Ideen einlassen von jemandem, der am Anfang des Berufslebens steht? Soll ich ins Risiko gehen, wenn es floppt? Nö, dann mache ich lieber morgen das, was ich vorgestern gemacht habe. Bringt vielleicht der Firma nicht so viel, aber wird mir auf jeden Fall keine Probleme bescheren und letztendlich darum geht es ja auch, dass ich einen ruhigen Job habe. So denken noch einige Menschen, zum Teil sehr viele und die bremsen einfach junge, dynamische…

Rainer (58:22.017)
Die voller Ideen stecken in viele Unternehmen, die werden ausgebremst von solchen Menschen. Das finde ich sehr, sehr schade.

Alex und Martin (58:28.494)
Du hast ja vierfünftel deines Lebens außer der Aufzugsbranche gearbeitet. Wie ist denn da so ein Blick auf die Aufzugsbranche an sich? Also unser Gefühl ist immer sehr konservativ. Also da muss schon vieles passieren, bis man mal einen neuen Schritt wagt oder Internet of Things oder sowas so weitergeht. Da ist doch konservativ sehr hochgeschrieben oder sehr hoch gehalten. Wie ist denn da dein Eindruck davon? Ist er wirklich?

Ihr seid wirklich einer der ersten, die hat mit TikTok wirklich neue Wege gegeben.

Rainer (59:04.033)
Ja klar, das ist das ist konservativ und deswegen brauche ich keine Gedanken darüber zu machen, dass ich mein Produkt da irgendwie versuche zu platzieren. Du hast auch einen Aufzugsmotor, ist ja auch nicht irgendwo witzig, der muss funktionieren. Da gibt es Normen, da muss alles irgendwo passen und da kann man nicht kreativ sein und kann sagen, oh meine Güte, die Seile mal ein bisschen dicker, mal ein bisschen dünner. Nein, das Ding muss einfach passen. Das ist dann eher langweilig nach außen wirkend, aber die Menschen die eben

an solchen Themen arbeiten, die müssen nicht langweilig sein. Die Firma per se muss auch nicht langweilig sein, auch wenn das Produkt ziemlich langweilig aussieht. Mein Beispiel ist dann immer noch, wenn Leute sagen, was ist denn so bei euch um die Ecke? Audi, Necazulme oder Porsche auch. Dann sag ich, ja, dann geh halt als Ingenieur zu Audi. Wenn du Pech hast, dann entwickelst du fünf Jahre lang einen neuen Außenspiegel für einen neuen Audi. Super, du siehst nie ein Auto, du siehst nur ein Außenspiegel.

Was ist jetzt der Unterschied zum Außenspiegel, zum Motor? Der Motor ist viel anspruchsvoller. Also da finde ich jetzt dann ist die Motorenentwicklung doch anspruchsvoller. Aber das muss jeder für sich selber wissen. Und mir geht es um das Image insgesamt als Arbeitgeber, dass man wahrgenommen wird. Wir sind ja eben nicht der Aufzugshersteller. Der Aufzugshersteller, wenn ich in den Aufzugs rein gehe, dann sehe ich über dem Rufknopf steht meistens der Aufzugshersteller. Den Namen kennen die. Meinen Namen kennt niemand, meinen Firmenamen.

Deswegen müssen wir gerade als Zulieferer, müssen wir uns zu Wort melden und müssen sagen, hey, es gibt uns. Da reden wir noch gar nicht darüber, welche Jobs wir haben. Da reden wir noch gar nicht darüber, wo die Jobs in welcher Region angesiedelt sind. Da reden wir nicht darüber, wie das Lohnniveau da ist, wo wir sitzen. Sondern wir reden einfach darüber, dass jemand, der in einem bestimmten technischen Bereich arbeitet, der vielleicht ein IT-Entwickler ist oder ein Controller ist, dass der irgendwie auf die Idee kommt und sagt, die Firma habe ich nicht gekannt, aber jetzt gucke ich mal, ob die vielleicht einen Controller suchen.

Und darum geht es nur, Aufmerksamkeit im positiven Sinne zu erregen.

Alex und Martin (01:01:05.774)
Genau, super. Vielen Dank für die wirklich sehr ausführlichen Infos zu eurem Kanal und über den Ablauf. Ihr habt ja schon ein paar Jahre her vor TikTok 2016 Sendung mit der Maus Ziel-Avec euer Motor vorgestellt. Wie kam es dazu? Wir haben es mit unserer Tochter angeschaut. Die Sexy hat es geliebt. Die hat gesagt, Mama, ich habe verstanden, wie so ein Motor funktioniert.

Und ich fand es super. Es war innerhalb von zehn Minuten. Und ja, wie kam diese Zusammenarbeit?

Rainer (01:01:42.753)
Als ich 2011 zu Ziel abkam, hast du gewisse Ziele, die du auch mit deinem Chef besprichst. Da rate ich nur zum Tiefstapeln. Für mich war es ein persönliches Ziel, die Firma in die Sendung mit der Maus zu bringen. Bei der Sendung mit der Maus können sich auch die Großen in jeder Branche, da kannst du dir nichts kaufen. Die Sendung mit der Maus, der BDR, ist so was von rigoros. Du musst eine gute Geschichte haben, die kindgerecht aufbereitet wird. Das ist dann einfach die Challenge für die PR.

dir das Thema anzugehen, aufzubereiten und umzusetzen. Und ich habe jedes Jahr mehrfach probiert, wir machen bei Zilabek ja auch noch Ventilatoren, immer wieder mit dem Thema, habe ich einen Vorschlag gemacht, wie findet ihr dieses Thema, wie findet ihr dieses Thema? Und immer, am Anfang kam gar keine Antwort, irgendwie kam dann mal, ja ja, irgendwann mal, das heißt ja, danke für einen, ich bin geschreddert oder so, also hat nicht funktioniert und dann lief, plötzlich kam dann eine Rückmeldung.

Das mit dem Motor, mit dem Elektromotor finden wir ganz gut. Ich hab gedacht, die Fall von Glauben ab. Die Sendung mit der Maus, der WDR, springt auf das Thema Elektromotor. Der Elektromotor ist seit über 100 Jahren unsere Kernkompetenz. Ich komme nicht mal mit den Ventilatoren, die unser Geschäft dominieren. Nein, ich komme mit dem Elektromotor da rein. War dann völlig happy. Und hab dann ein Drehbuch geschickt bekommen von einem Autor von der Sendung mit der Maus.

Der hat mich dann auch angerufen, ist jemand gewesen, der hat in seinem frühen Leben mal Physik studiert, ist ein Journalist und hat ein Drehbuch geschrieben. Und dann hat er mir gesagt, ich soll nicht den Fehler machen und mich jetzt nur freuen, dass wir bei der Sendung mit der Maus sind. Und dass wir einen Film drehen, der irgendwie da so beschrieben wurde. Sondern wir sollen ganz, ganz penibel angucken, ob wirklich alles stimmt, was in diesem Drehbuch drinsteht. Weil er hat gesagt, es gibt pensionierte Hochschulprofessoren.

pensionierte Physiklehrer. Die gucken sich solche Sendungen an. Es gibt Branchexperten, die gucken das an. Wenn irgendwo ein Fehler drin ist, dann kriegt er ein Problem mit Folgeaufträgen, weil dann hat er schlechte Arbeit abgeliefert. Und zweitens hat er gesagt, ihr könnt es vergessen, ihr fliegt aus der Mediathek. Wenn ein Fehler in so einem Video drin ist, dann wird es aus der Mediathek genommen. Und es war dann viel Luft und bleibt aber nichts Nachhaltiges. Und dann habe ich meinen Kollegen gesagt, auch guckt das Video mal an.

Rainer (01:04:05.281)
Und es gab nur eine Nuance, wo die gesagt haben, da muss man ein bisschen nachschärfen. Alles andere war wirklich von dem externen Outdoor, was er sich so erdacht hat und wie die es umgesetzt haben. Ja gut.

Ja gut, und dann haben die bei uns gedreht. Das Fernsehteam vom WDR, Sendung mit der Maus. Die haben natürlich schon das Drehbuch gehabt, die Vorstellung. Und der Kameramann hat… Das darf ich sagen, das war dann schon zulässig. Der hat gesagt, er würde gern oben bei uns auf dem Aufzug stehen und würde auf dem Aufzugsmotor zufahren und filmen. Das sagt unser Haustechniker, auf dem Aufzug darf niemand stehen.

Alex und Martin (01:04:43.342)
Danke.

Rainer (01:04:43.873)
Dann hat der Kameramann gesagt, aber da gibt es doch die Möglichkeit, da ist doch eine Klappe. Dann hat unser Haustechniker gesagt, ja, das ist für Servicefahrten und für Servicetechniker und eben die, die die entsprechende Qualifikation haben. Ich habe ihn dann gefragt, ja, und wie wird man denn so ein Serviceman da irgendwie so? Und er sagt, ja, du brauchst halt mehr Einweisung. Sag ich, wie lange? Ich sagte, viertel Stunde. Dann habe ich gesagt, also gut, dann geht ihr jetzt einen Kaffee trinken, du und der Kameramann vom WDR.

Und du machst in einer Viertelstunde aus dem Kameramann eben den Mann, der dann so qualifiziert ist, das dokumentieren wir dann auch, dass er eben da oben aufs Dach drauf kann, dass wir keinen BG-Vorstoß oder irgendwas haben. Und dann ist der Kameramann da oben auf der Kabine eben nachher an den Aufzugsmotor rangefahren. Das sieht man dann ja auch im Video. Er ist dummerweise nur beim… Als er dann ausgestiegen ist, als alles zu Ende war, ist er wohl hängen geblieben mit dem Fuß, hat ein Bauteil, das irgendwo die Tür geschlossen hat, beschädigt.

Der Aufzug stand dann anschließend zwei Tage bei uns. Fanden meine Kollegen, die das Betriebsrestaurant im Obergeschoss hatten, nicht so witzig, weil wir dann keinen Aufzug mehr für das Obergeschoss hatten, weil dieses Bauteil dem Kunde dann zuliefern musste.

Alex und Martin (01:05:45.55)
Ich bin ein bisschen schlau.

Alex und Martin (01:05:57.166)
Für die Sendung für den Maus kann man das durchaus aber mal aushalten.

Rainer (01:06:03.937)
Genau, das war wirklich total cool. Vor allem wir haben dann hinterher auch erfahren, wie oft dieses Video und wo es überall gezeigt wird. Es gab Leute, die gesagt haben, mein Prof zeigt das Einführung in die Elektroirgendwas-Thematik. Da zeigt er dieses Video, wie funktioniert ein Elektromotor. Und in diesem Video von der Sendung mit der Maus kann man sogar einmal den Namen Ziel ABG lesen auf dem Motor drauf. Das fände ich so cool.

Alex und Martin (01:06:03.982)
finde ich, ne? Ich stimme jetzt zu Rainer komplett.

Alex und Martin (01:06:30.862)
Genau. Ihr habt jetzt viel erreicht. Ihr habt TikTok mit Auszeichnungen am Laufen. Ihr habt Sendung mit dem Maus. Du hast gesagt, du hast immer irgendwie so ein Thema auf deiner Agenda stehen, was du erreichen möchtest. Was ist das nächste, was du gerne erreichen würdest?

Rainer (01:06:47.969)
Ich werde natürlich nie über ungelegte Eier sprechen, auch meinem Chef gegenüber, wenn ich sage, ich habe das vor und es klappt nicht und sagt, hm, Grill hat gefloppt oder so. Ich rede erst dann über die Eier, wenn man sie legen kann. Also ein Thema, das bei uns an Fahrt aufnehmen wird, ist sicherlich die nächsten Jahre das Thema E-Sports. Kann man mögen, muss man nicht mögen. Ist wie mit TikTok. Aber da auch immer mein Spruch, du hängst im Fußballstadion Bannerwerbung auf für deine Firma, für dein Produkt, nicht weil du Fußball magst.

sondern weil du denkst, die Leute, die du erreichen willst, gucken dazu. Und das ist beim E-Sports-Bereich genauso ähnlich wie bei TikTok. Bei E-Sports, wer ist im E-Sport unterwegs? Das sind meistens Männer zwischen 20, Anfang 20 und 30. Bei 30 hört’s auf, weil da kommt die Partnerin ins Leben und die sagt den jungen Männern, dass es mehr gibt, außer die Konsole oder den PC. Dann müssen die ein bisschen langsamer tun. Und dann habe ich… Natürlich würden wir auch gerne Frauen einstellen,

wo von technischen Hochschulen kommen, die eine technische Ausbildung haben. Aber tatsächlich ist es so, die Mehrzahl der Menschen, die an technischen Hochschulen am Schluss mit dem Diplom oder dem Master rausputzeln, sind eben männlich. Und deswegen ist es realistisch so, die meisten, um die wir uns bemühen aktuell, oder die dann reinkommen, sind eben Männer. Und Männer, das sind die, die zocken.

Viele Leute haben keine Ahnung, wie zocken funktioniert. Die denken, der sitzt allein in seinem Keller, läuft mit einer virtuellen Schrottplatte durch den Wald und schießt auf irgendwas, was sich bewegt, oder spielt Hedgehammer oder ein Spiel alleine. Das ist nicht so. Das sind Teamspiele. Die treffen Entscheidungen, die müssen sich abstimmen. Also, die sind wahnsinnig teamfähig. Alle Kommunikation bei diesen Spielen läuft auf Englisch. Das heißt, die Leute können sehr gut Englisch, wenn sie lang zocken. Und sie sind online-affin. Also, alles das, was ich eigentlich haben will, finde ich im Bereich E-Sports.

Und deshalb sind wir da unterwegs, machen Turniere, haben auch intern Leute, die zocken jeden Donnerstagabend online von zu Hause aus. Und unsere Turniere, da haben wir Teilnehmer aus Italien, aus Belgien, aus Spanien, die spielen bei uns virtuell mit. Wir sind der Turnierveranstalter und machen so auf uns aufmerksam. Also das ist das Thema. Was läuft? Wir haben… Wir spielen, klar, der Klassiker Rocket League FSK 0, das ist Autofußball. Dann spielen wir Rainbow Six Siege.

Alex und Martin (01:08:56.301)
Spiele dafür Spiele.

Rainer (01:09:06.977)
Und wir spielen CSGO. CSGO ist natürlich sehr umstritten, polarisiert auch. Aber CSGO ist ein Spiel, das ist FSK 16. Also wir machen nichts, was verboten ist. Wir machen das, was in Deutschland auf FSK 16 erlaubt ist. Also gar kein Problem.

Alex und Martin (01:09:10.126)
Bis zu.

Alex und Martin (01:09:21.902)
Siehst du alles nahm, du hattest komplett recht alles was ich nicht kenne.

Rainer (01:09:27.841)
Ist nicht schlimm. Man kann nicht alle irgendwo gleichzeitig erreichen. Die einen gucken TikTok, die anderen sind bei E-Sports und andere erreiche ich über eine Messe. Wir haben als Corona begonnen hat, haben wir Clubhouse ausprobiert, habe ich die Leute vom TikTok Team zusammengeholt und habe gesagt, probieren wir Clubhouse aus. Paar Mal gemacht, haben wir gesagt, haben wir es hingekriegt. Ja, hat Spaß gemacht. Bringt es Reichweite? Nein, beendet. Im Januar haben wir Be Real. Das ist eine neue App. Ich weiß nicht, ob ihr die kennt. Be Real letztes Jahr aufgekommen, aus Frankreich gekommen.

läuft gerade so durch die jungen Leute, kriegt Reichweite. Wir haben das ausprobiert, haben geguckt, gibt es einen Business Case, haben es mit den Corporate Influencers ausprobiert, haben zwei Leute über BeReal eingestellt. Also ja, hat funktioniert, aber weil die eben eine Limitierung auf 200 Kontakte haben, deswegen taugt es bei uns nicht auf Dauer im Unternehmen, aber wenn die aufgehoben wird, ja, wird man die App natürlich sofort gleich bespielen. Da muss man ein bisschen die Augen offen haben, man muss dran sein. Und wenn ich wüsste, welche App in einem halben Jahr kommt…

Dann würde ich die App machen, eben in einem Vierteljahr, und würde die Kohle meines Lebens machen. Ob ich dann so viel Spaß hätte wie jetzt, weiß ich nicht.

Alex und Martin (01:10:31.95)
Ich würde zusammenfassen. Du hast grundsätzlich die Offenheit, neue, vor allem ganz frische, neue Kanäle zu gehen. Man sollte umdenken und daran denken, was ist zwar meine Zielgruppe, aber wo erreiche ich die Zielgruppe außerhalb? Ich schalte mal eine Anzeige irgendwo auf dem Stellenportal, sondern ich versuche tatsächlich, die Menschen außerhalb der Firma irgendwo in ihrer Freizeit auch zu begegnen.

und die neuen Kanäle, die so zu entstehen, zu nutzen, dass man tatsächlich eine Aufmerksamkeit erst mal erzeugt und alles andere kommt sowieso hinterher. Und so wie ich es verstanden habe, wenn die Unternehmen das so tun für die Zukunft, auch die neue Wege, die ja immer interessanter werden, mitgehen, tatsächlich dauerhaft erfolgreich bleiben.

Rainer (01:11:22.593)
Ich muss natürlich schon klar sagen, wenn wir jetzt ja, wenn wir TikTok machen und andere machen auch TikTok, dann neveliert sich das irgendwie. Dann muss ich mir gucken, wie kann ich den nächsten Schritt machen. Also wir waren jetzt schon zweimal online mit der Wirtschaftsministerin. Wir waren live auf TikTok mit der Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg. Da sind wir schon wieder einen Schritt weitergegangen. Wir haben jetzt Social Media Days in Künzelsau gemacht. Eine fixe Idee. Ich habe gesagt, ich will aus der Online-Bubble raus. Ich will…

Alex und Martin (01:11:22.606)
Du bist so schön.

Rainer (01:11:49.377)
die Menschen im richtigen Leben zur Firma holen, zu uns holen. Auch wenn es nur die Social Media Manager sind, aber da reden Leute über uns, die haben vor dem Namen Zielabek noch nie gehört. Die kennen ihn vielleicht ein bisschen von TikTok. Und denen will ich noch mal das ganze andere empfinden geben, wenn sie eben hier physisch hier sind. Und wir haben jetzt dieses Jahr im Sommer Social Media Days bei Zielabek gemacht, haben 140 Plätze gehabt. Wir waren völlig ausgebucht. Die Leute sind zu uns gekommen, haben sich.

Felix Beilharts ist natürlich ein Guru in der Branche, der war da, der hat über Trends im digitalen Marketing gesprochen. Wir haben einen Prof gehabt, der hat über Jet GPT im Marketing und Kommunikation gesprochen. Wir haben einen Prof da gehabt, der hat über LinkedIn als Business Visitenkarte gesprochen. Wir haben natürlich vorgestellt, wie man TikTok macht. Wir haben den Influencer von Mercedes-Benz da gehabt. Also wir haben ein rundes Paket gehabt und haben da wieder ganz andere Leute erreicht und am Anfang haben sie auch gelacht und haben gesagt, da glaubst du, dass irgendjemand zu uns nach Künzelsau kommt? Wir haben ja nicht mal einen Bahnanschluss. Und dann

zu dem Thema Social Media, das Spiel in großen Städten, die Musik. Wir waren ausgebucht, deswegen keine Schere im Kopf. Hab eine Idee, setze doch. Und die Menschen, die Entscheidungen in Firmen treffen, gib den Leuten, die Ideen haben, Freiraum. Seid froh über Ideen, die es gibt. Weil wenn ihr morgen das macht, was ihr gestern gemacht habt, dann kommt ihr nicht weiter.

Alex und Martin (01:13:05.742)
Super, finde ich toll. Danke für diese Aussage. Bei dem Ganzen hast du gesagt, was du nur vorhörst, was du alles machst und tust. Hast du überhaupt noch Zeit zum Akkordeon spielen?

Rainer (01:13:19.393)
Okay, ja, ich spiele noch ab und zwar Akkordeon natürlich nicht so wie früher. Ich habe meine Akkordeonspielkarriere in der Fußgängerzone in Stuttgart während der Schulzeit begonnen. Da habe ich auch ein bisschen gelernt, was so Kundenorientierung ist. Ich habe mich als ich 14, 15 war in Stuttgart in der Fußgängerzone hingesetzt, habe Akkordeon gespielt und habe mich angestrengt, weil ich dachte, ich mache schwierige Dinge, weil schwierige Dinge begeistern die Leute. Und da standen ein paar junge Leute da und irgendwann kam so ein älterer Straßenmusiker zu mir und sagt, bist neu hier, oder? Ich sag, ja, warum?

und sagt, das wird nichts, was du hier machst. Ich sag, warum? Ich streng mich doch an, das ist doch schwierig, weil ich spiele. Dann sagt er, ja, aber die, die dir zugucken, sind so alt wie du. Die sehen, das ist schwierig. Aber für den, den du spielst, du willst ja Geld verdienen, sag ich, ja. Dann sagt er, die haben kein Geld, das sind Schüler oder Studenten. Spiel für die Leute, die ein bisschen Geld haben. Und dann sag ich, für wen soll ich denn spielen? Und dann sagt er, spielst du für die… Ja, Klischee, aber er hat damals so gesagt, spiel für die Hausfrau ab 40. Da ist so die erste Wohnungsfinanzierung so ein bisschen durch.

Da kommt es auf die damals Mark, die Mark, die ein oder andere nicht so an oder ein 50er. Und dann hat er gesagt, mach für die Musik. Und dann habe ich ganz, ganz pillepalle einfache Musik gemacht, fahre mich in die Ferne, mein Blöder Matrose habe ich gespielt. Und ab da ist der Rubel gerollt, ich habe 60 bis 70 Mark die Stunde verdient, weil ich mich darauf fokussiert habe, gesagt, was will meine Zielgruppe hören? Und bis dahin habe ich gemeint, ich mache das, was mir gefällt oder was ich für wichtig halte. Nö, mach das.

was den anderen gefallen soll. Und das ist bis jetzt in der PR. Eigentlich war damals so der Grundstein gelegt. Überleg, was gefällt den anderen, was wirst du erreichen?

Alex und Martin (01:14:53.102)
Ich wollte sagen, du hast damals schon den Grundstein gelegt. Wahnsinn. Das ist eine Leitzahl, die man sich verinnerlichen sollte. Was braucht der Kunde?

Rainer (01:15:06.209)
Oder auch, was ärgert dich? Also wir hatten, als wir die Social Media Days hatten, haben die Leute gesagt, hey, 140 Leute und du hast am Eingangsbereich acht Leute, die nur die Registrierung machen, also nur sagen, wie heißt du, kriegst einen guten Gebäck. Und dann habe ich gesagt, ja, meine eigene Erfahrung, wenn ich zu einer Veranstaltung gehe und ich stehe im Eingangsbereich schon an, dann habe ich so einen Hals. Dann denke ich mir, die wissen ganz genau, wie viele Leute angemeldet sind und dann haben sie den Flaschenhals, dass ich da anstehen muss. Da habe ich keine Lust drauf. Ich will schnell mich anmelden und dann will ich einen Kaffee trinken und mit Menschen

mit Menschen zu tun haben. Deswegen habe ich gesagt, 8 Leute für die Anmeldung von 140, die per eintröpfeln. Bei uns sind nie mehr als einer hinter dem anderen gestanden. Wir haben nie eine Schlange mit drei Leute gehabt. Das sind so Dinge, setzt das um, was sich selber wo stört. Deswegen gehe ich mit offenen Augen auf andere Veranstaltungen, gucke mal andere Kanäle an und überlege mir dann, was kann ich bei uns übertragen, was kann ich anders machen, wie gehen wir vor.

Alex und Martin (01:16:00.27)
Super, vielen Dank. Und nehme ich auch mit, mit offenen Augen durchs Leben gehen. Ich finde das sind wirklich super Schlussworte von dir gewesen. Genau. Wir bedanken uns recht herzlich für die aufschlussreichen Worte. Und auch für unser Gedankenspiel für die Zukunft, glaube ich. Das hat uns sehr viel gebracht. Ich hoffe den Zuhörern auch. Absolut, ja.

Rainer (01:16:25.985)
Ich sage auch Danke Alexandra, Danke Martin für das Gespräch, hat Spaß gemacht.

Alex und Martin (01:16:30.51)
Ich hoffe, wir sehen uns auf einer der Veranstaltungen, die vielleicht in Oktober dieses Jahr stattfinden.

Rainer (01:16:43.361)
Auf welcher seid ihr?

Alex und Martin (01:16:46.766)
Die Interlift zum Beispiel sind wir alle 4 Tage auf der Interlift. Ich weiß nicht ob der Zielarbeitergültige auch mit dem Stand dort sein wird. Vielleicht läuft man sich da auf dem Weg.

Rainer (01:17:01.729)
Zilabeck ist natürlich auf der Interleaf vertreten, das ist ganz klar. Da werden die Kollegen hier von der Entwicklung aus dem Vertrieb dort sein. Ob wir da mit dem TikTok-Team aufschlagen, glaube ich nicht. Ich habe in der Woche zwischen zwei und vier Termine, wo ich über E-Sports und über Employer Branding und über TikTok rede. Ich bin dieses Jahr noch zweimal in der Schweiz, bin ein paar Mal in Norddeutschland. Also deswegen, terminlich ist es bei mir. Ich könnte gerade nichts anderes machen, außer über Employer Branding reden.

Alex und Martin (01:17:30.158)
Wir wünschen dir auf jeden Fall erstmal einen sehr erholsamen und interessanten Urlaub im Hotel.

Alex und Martin (01:17:41.774)
Genau. Wir bedanken uns sehr herzlich und sagen in dieser Stelle Tschüss und Danke auch den Zuhörern. Und wenn euch euer Postkurs gefallen hat, bitte abonniert ihn und teilt ihn auch sehr gerne, weil wir hier kommen alle 14 Tage mit einer neuen interessanten Person auf diesem Kanal. Genau, aktiviert die Glocke, dann bekommt ihr auch Benachrichtigungen, wenn die neuen Folgen online sind. Vielen Dank Rainer. Und machs gut.

Rainer (01:17:43.457)
Danke.

Rainer (01:18:13.153)
Okay und Tschüss.

Alex und Martin (01:18:15.438)
Danke, tschüss.

Rainer (01:18:18.977)
Danke, tschüss.

Alex und Martin (01:18:19.95)
So.